Schwul und glücklich leben Offene Beziehung mit dem homosexuellen Partner besprechen
In einer heterogeprägten Gesellschaft ist es für homosexuelle Männer auf verschiedenen Teilen der Erde unterschiedlich schwer. Deutschland ist eines der Länder, in denen sich Schwule wohlfühlen. Abgrenzung und das klassische »Schubladen-Denken« kommt aber selbst hier immer wieder vor. Beziehungsmodelle, wie sie bei heterosexuellen Partnerschaften vorkommen, werden bei LGBTI*-Menschen stärker beäugt und kritischer bewertet. Schwule Paare haben es deshalb nicht einfach, eine dauerhafte und glückliche Beziehung zu führen. Wenn die Liebe zwischen zwei Männern permanent in Frage gestellt wird, ist es schwer für queere Menschen, frei und offen zu leben. Zu den alltäglichen Hürden, die eine monogame Beziehung mit sich bringt, haben LGBTI*-Paare zusätzlichen Druck.
Eine britische Studie (Magazin »FS« mit Unterstützung der Organisation GMFA) mit 1006 schwulen Männern hat ergeben, dass 41 Prozent der Befragten derzeit in einer offenen Beziehung leben. 75 Prozent gaben davon an, dass es großartig sei, so eine Beziehungsform ausleben zu können.
Der Großteil der homosexuellen Menschen lebt also in monogamen Beziehungen. Dieses Modell ist nicht für jeden schwulen Mann geeignet. Deshalb führen einige homosexuelle Paare offene Beziehungen oder leben als Single mit wechselnden Partnern. Welches Beziehungsmodell für die Paare passend ist, sollte konstruktiv abgesteckt werden.
Offenheit zeigen und Regeln vereinbaren
Vertrauen und Offenheit ist das A und O in einer jeden zwischenmenschlichen Beziehung, egal ob man Monogamie lebt oder die Sexualpartner wechselt. Wer aufgeschlossen mit seinem Freund spricht, kann das Konzept einer offenen Beziehung führen. Einige LGBTI*s haben sich für den Weg entschieden, weil sie in ihrem Partner einen Lieblingsmenschen sehen, dem sie vertrauen und wertschätzen.
Wer sich vorstellen kann, seinen Geliebten mit anderen Männern zu teilen und seine Sexualität frei ausleben möchte, ohne auf den Bonus einer emotionalen Bindung verzichten zu müssen, der sollte das Thema offene Beziehung in einer schwulen Partnerschaft sensibel ansprechen. Trotz der eigenen Offenheit, könnte es sein, dass der andere zurückgezogener lebt und das Bedürfnis nach sexueller Freiheit nicht teilt. Sind beide Parteien damit einverstanden, sollten Regeln vereinbart werden. Es sollte geklärt werden, wann für jemanden eine Grenze erreicht ist, was er wissen und miterleben möchte und was nicht.
Schwul und glücklich
Es gibt Homosexuelle, die gar nicht wissen wollen, wann und wie ihr Partner sexuellen Kontakt mit anderen Männern pflegt. Die nächsten Paare vereinbaren, dass sich regelmäßig darüber ausgetauscht wird. Darf die sexuelle Freiheit zu Hause ausgelebt werden oder nicht? Wieder andere haben die Regel getroffen, dass der Sex-Kontakt nur virtuell stattfinden darf. Die Regeln und Bedürfnisse sind so unterschiedlich, dass man hier keine pauschale Aussage treffen kann. Wenn LGBTI*-Paare eine offene Beziehung führen, ist es unheimlich wichtig, stetig in Kontakt zu sein. Neben der sexuellen Freiheit leben diese Pärchen weiterhin eine intime und aufrichtige Beziehung aus. Vereinbarte Regeln werden immer wieder miteinander besprochen und gegebenenfalls geändert. Wenn sie sich selbst und dem Partner authentisch gegenüber zeigen, können sie schwul und glücklich sein.