Reisende in Ost- und Südeuropa Impfberatung vor Urlaubsstart empfohlen
Schon beim Öffnen des Reisekoffers steigt die Vorfreude auf sonnige Strände, lebendige Städte und neue Begegnungen. Doch mit jedem Abenteuer kommt auch die Verantwortung, sich und andere zu schützen – besonders vor unterschätzten Gesundheitsgefahren wie Hepatitis. Wer gut vorbereitet verreist, muss sich nicht zwischen Entdeckergeist und Sicherheit entscheiden. Vielmehr lässt sich beides verbinden, sodass aus dem Traumurlaub keine böse Überraschung erwächst.
Städtereise, Strandtag und Gesundheitsvorsorge
Während viele Reisende bei der Planung an Reisepass, Adapter oder Sonnenpflege denken, wird der nötige Gesundheitsschutz oft zur Nebensache. Dabei zeigen aktuelle Entwicklungen vor allem in Ost- und Südeuropa, wie präsent Infektionskrankheiten wie Hepatitis A und B auch mitten in Europa sind. Im Jahr 2025 wurden allein im östlichen Europa rund 2.000 Hepatitis-A-Infektionen gemeldet – ein Wert, der Urlaubende wachsam machen sollte. Beliebte Destinationen wie Spanien, Italien und die Türkei stehen ganz oben auf der Wunschliste der Deutschen, gehören aber gleichzeitig zu den Regionen, in denen das Risiko einer Ansteckung steigt.
Hepatitis A lauert oft im Verborgenen – in frischen Salaten, Meeresfrüchten, unzureichend gekühlten Speisen oder Eiswürfeln. Sie wird über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen und ist daher auch in Ländern ein Thema, in denen die touristische Infrastruktur auf den ersten Blick makellos wirkt. Symptome wie Magenbeschwerden, Gelbsucht und ausgeprägte Müdigkeit kommen häufig erst nach dem Urlaub zutage und können einen längeren Krankenhausaufenthalt nötig machen.
Hepatitis B hingegen verbirgt sich eher in Situationen, die mit Körperflüssigkeiten zu tun haben: Medizinische Behandlungen, Piercings, Tattoos oder ungeschützter Sexualkontakt sind typische Risiken. Das Tückische: Die Infektion verläuft oft symptomlos, hat aber schwerwiegende Spätfolgen bis hin zu Leberzirrhose oder -krebs.
Hepatitis: Risiko, Schutz und Reiseziele
Dass Hepatitis längst nicht mehr nur ein Problem exotischer Fernreisen ist, verdeutlichen die Reiselust und die Offenheit vieler deutscher Urlauber. Wer spontan ein Badetuch mit neuen Freunden teilt, Hygienestifte oder Rasierer gemeinsam nutzt oder in der Strandbar ins Gespräch kommt, riskiert – wenn auch unbewusst – eine Infektion. Schon kleine Unachtsamkeiten genügen, damit das Urlaubsvergnügen leidet.
Dabei lässt sich effektiv vorbeugen. Seit Jahrzehnten stehen zuverlässige Impfungen gegen beide Hepatitis-Typen bereit. Reise- und Tropenmediziner raten zu einer Beratung vier bis acht Wochen vor der Abreise, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Ein günstiger Zeitpunkt, sich mit dem eigenen Impfschutz auseinanderzusetzen, ist der Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli, der jedes Jahr auf die Bedeutung von Vorsorge aufmerksam macht.
Gerade in Nähe und Vielfalt Europas zeigt sich der Wandlungsbedarf: Ob Canyoning bei Lissabon, Flamenco in Sevilla oder ein Gelato in Florenz – das Virus macht vor keinen Landesgrenzen halt. Wichtig ist es, sich vorab über Risiken und Besonderheiten des jeweiligen Reiseziels zu informieren.