Schwein – Rind – Hirsch Welches Fleisch gehört auf den Teller?
Momentan erhitzen sich die Gemüter über die Frage, ob man noch Fleisch essen oder sich besser vegetarisch oder noch eine Stufe verschärft, ausschließlich vegan ernähren sollte. Dass auch Pflanzen Lebewesen sind, die lieber leben möchten als im Kochtopf oder anschließend in der WC-Spülung zu landen, will ich hier nicht diskutieren. Nein, hier geht es ganz brutal um die Frage, welches Fleisch auf dem Teller und im Magen von Fleischessern (Carnivoren) landen sollte.
Unbeachtet lasse ich auch die Frage, was man eigentlich in Zukunft bei uns auf den Teller finden wird. Die Befragung „Wie is(s)t Deutschland 2030?“ hat nämlich nach einer Antwort gesucht und dabei relativ wenig Appetitanregendes herausgefunden. Algen und Insekten sollen dann als Proteinlieferanten akzeptiert sein und quasi eine Symbiose zwischen Genuss und Ressourcenschonung bilden.
Na – danke. Algen sind zwar okay, aber Mehlwürmer oder aus Stammzellen in Reagenzglas gezüchtete Fleisch- und Fischprodukte kann ich mir momentan nicht als Leibspeise vorstellen. Und die Zukunft ist mir momentan auch noch Schnuppe und ich lasse lieber Rind, Schwein und Hirsch auf meinem Teller liegen. Wie oft sollen und dürfen denn nun nach aktueller Forschungslage diese Vierbeiner meiner Ernährung hinzugefügt werden?
„Dürfen“ ist dabei bereit der falsche Ansatz
Jeder ist für seine Gesundheit selber verantwortlich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für den wöchentlichen Verzehr von tierischen Lebensmitteln zwei bis drei Portionen Fleisch, je max. 150 Gramm und zwei bis drei Portionen Wurst (je max. 50 g). Das ist gar nicht viel, also sollte das Fleisch dann von guter Qualität sein.
Fleisch ist besser als sein Ruf
Fleisch ist ein hochwertiges Nahrungsmittel. Denn mageres Muskelfleisch vom Rind besteht aus etwa 21 Prozent Eiweiß, 2 Prozent Fett und etwa 75 Prozent Wasser. Aufgrund der Zusammensetzung der Aminosäuren hat das Eiweiß eine hohe biologische Wertigkeit, das heißt, der menschliche Körper kann es gut verwerten. Rindfleisch enthält außerdem Vitamin A, B und D sowie Mineralstoffe wie Eisen. Wie bei allem, gilt aber auch hier – die Menge macht´s.
Die DGE empfiehlt, pro Woche den Verzehr von maximal 600 Gramm Fleisch und Wurst nicht zu überschreiten. Rindfleisch wird der Kategorie des roten Fleisches zugeordnet, ebenso wie das von Schweinen und Schafen. Fragt man Ernährungswissenschaftler, welches Fleisch am gesündesten ist, so halten sie Geflügelfleisch für gesünder als rotes Fleisch. Das zu häufige Essen von rotem Fleisch soll das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken und für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Ist das Fleisch vom Hirsch eine Alternative?
Unter gesundheitlichen Gesichtspunkten und aufgrund seines besonderen Geschmacks ist Fleisch von Wildtieren, wie Hirsch oder Reh, eine gute Alternative. Hirschfleisch gehört zu den eiweißreichsten Fleischarten und ist oft nährstoffreicher als das Fleisch von Schlachttieren. Ein geringer Fettanteil ist besonders für diejenigen interessant, die auf ihre Linie achten möchten.
Fleisch vom Reh oder Hirsch sollte immer ganz durchgebraten verzehrt werden. Ist es noch leicht rosa, besteht die Gefahr, sich mit der Tierkrankheit Zoonose zu infizieren. Da das eher selten passiert, wird die Erkrankung im Verdachtsfall vom Hausarzt nur selten auf Anhieb erkannt. Der Verzehr von Wildfleisch ist auf jeden Fall nachhaltiger als der von Nutztieren. Da Wildtiere Bestandteil des natürlichen Ökosystems sind, belasten sie die Umwelt nicht. Sie leben in der Regel artgerecht, bevor sie geschossen werden.
Schwein – Rind – Hirsch – alles gehört also für Karnivoren auf den Teller. Und Karnivoren sind nicht nur Raubsaurier aus Jurassic Park; sie leben überall auf diesem Planeten bis zum heutigen Tag.