Saftfasten So gelingt’s
Nach dem weihnachtlichen Geschlemme wieder mal ein paar Speckröllchen mehr? Mit Saftfasten kann man diesen gut und gesund zu Leibe rücken! Wir zeigen Euch wie’s geht:
Was ist Saftfasten?
Über einen bestimmten Zeitraum nimmt man nur Flüssigkeiten zu sich: Empfohlen sind hierbei frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte, Wasser, Kräutertees oder klare Gemüsebrühen. Auf feste Nahrung wird gänzlich verzichtet. Im Gegensatz zum normalen Fasten, bei dem nur Wasser und ungesüßte Kräutertees zu sich genommen werden und der Köper so von eigenen Nährstoffreserven zehren muss, bekommt man beim Saftfasten Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Da die Säfte nämlich Kohlenhydrate aus Gemüse und Obst enthalten, kann der Körper nicht in den so genannten Fastenstoffwechsel schalten.
Wie funktioniert das Saftfasten?
Zunächst sollte man einen Zeitraum für das Saftfasten festlegen: Wer es zum ersten Mal probieren möchte, dem sind drei Tage empfohlen – wer bereits gute Erfahrungen damit gemacht hat, kann auch auf eine Woche verlängern. Länger als drei Wochen ist die Saftfastenkur nicht empfehlenswert. Als zweiten Schritt sollte man sich mit genügend Gemüse und Obst eindecken, die sich gut zum Entsaften eignen, zum Beispiel Karotten, Spinat, Grünkohl, Tomaten, Orangen, Äpfel, Zitronen oder Ananas. Damit es besonders schmeckt, kann man den Säften auch frische Kräuter, Ingwer oder Kurkuma hinzufügen. Hilfreich ist auch die vorherige Anschaffung eines Entsafters und ein Buch mit leckeren Saft-Rezepten.
Welche Säfte und wie viele am Tag?
Morgens startet man mit einem Glas Zitronen- oder Ingwerwasser – hier kann man auch mit ungesüßten Ingwer-Shots beginnen, die den üblichen Tee oder Kaffee ersetzen. An Stelle der Hupt- und Zwischenmahlzeiten trinkt man den Tag über je ein großes Glas mit dem frisch gepressten Saft. Achtung: Zu viel Obst ist wegen des vielen Fruchtzuckers jedoch auch nicht ideal, weshalb die Säfte zum größten Teil aus Gemüse bestehen sollten. Bei der Zubereitung kann man ruhig experimentieren und kombinieren wie man will – je nachdem, welche Lebensmittel man verwendet, erhält der Saft auch eine andere Farbe. Probiert Euch also durch den Regenbogen!
Was bewirkt das Saftfasten?
Wie (fast) alles hat auch das Saftfasten Vor- und Nachteile: Im Gegensatz zu Smoothies haben die frisch gepressten Säfte keine Ballaststoffe mehr, aber noch noch alle Mineralstoffe und Vitamine, die auch in der Pflanze zu finden waren. Durch die reichhaltigen Quelle an lebendigen Enzymen enthalten die Säfte auch viele Nährstoffe und haben damit absolut einen gesundheitlichen Mehrwert. Allerdings können nicht alle Nährstoffe verwertet werden. Da beim Saftfasten kein Fett verzehrt wird, kann beispielsweise das Vitamin A aus Lebensmitteln wie Möhren vom Körper nicht aufgenommen werden. Es gibt zudem aus wissenschaftlicher Sicht keinen Hinweis darauf, dass die Säfte gesünder sind als Obst und Gemüse im Ganzen. Da den Säften beim Verarbeitungsprozess sämtliche Ballaststoffe entzogen werden, sättigen Sie zudem kaum. Mögliche Folgen beim Saftfasten sind starker Hunger und vermehrter Appetit. Als nachhaltige Methode zum Verlust von Körpergewicht ist Saftfasten deshalb auch ungeeignet, denn auf Dauer droht ein Abbau der Muskulatur und somit auch ein Rückgang des Energieverbrauchs.
Für wen ist Saftfasten gut?
Jeder gesunde Mensch kann eine Saftfastenkur durchführen. Wichtige Ausnahmen sind jedoch Kinder und Jugendliche, Schwangere sowie ältere und immungeschwächte Menschen. Im Zweifelsfall sollten sich diese Personen an einen Arzt, im Idealfall an einen Ernährungsmediziner wenden. Absolut ungeeignet ist Saftfasten darüber hinaus für Menschen mit Essstörungen, Untergewicht oder einem diagnostizierten Nährstoffmangel. Und auch wenn man krank ist, sollte man kein Saftfasten absolvieren.
Weitere Tipps zum Saftfasten:
Wer diese flüssige Kur einmal ausprobieren möchte, sollte sich einen möglichst stressfreien Zeitraum dafür aussuchen. Berufliche oder private Probleme sollten an diesen Tagen weit weg sein, denn die Zubereitung und Kur selbst nimmt viel Zeit in Anspruch. Eine weitere Empfehlung ist, möglichst Lebensmittel aus biologischem Anbau zu verwenden, da die meisten Nährstoffe unter der Schale sitzen und die Lebensmittel beim Saftfasten im Ganzen verarbeitet werden sollen. So entgehen sie Pflanzenschutzmittel und Bio-Lebensmittel haben den Zusatzvorteil, mehr Antioxidantien zu enthalten. Und zum Schluss noch ein Extra-Tipp in Form eines leckeren Rezepts für einen erfrischenden Cranberry-Melonen-Saft mit Gurke:
Man braucht:
200 g Cranberrys
500 g Wassermelone (gut gekühlt)
150 g Mini-Gurken (gut gekühlt)
So geht’s:
Cranberrys in einem Sieb waschen und abtropfen lassen. Melone halbieren, Kerne entfernen und Fruchtfleisch von der Schale schneiden – ca. 1/3 davon beiseitelegen. Die Gurke unter heißem Wasser waschen und trockenreiben. Zwei dicke Scheiben abschneiden und beiseitelegen. Restliche Gurke in grobe Stücke schneiden. Cranberrys mit 2/3 des Melonenfruchtfleischs und den Gurkenstücken im Entsafter entsaften. In ein großes Glas geben. Restliches Melonendrittel in lange, dicke Stifte schneiden und in den Saft stellen. Beiseitegelegte Gurkenscheiben einmal einschneiden und an den Glasrand stecken. Prost!