Eifersucht in Beziehungen Differenzierter Blick auf sexuelle und emotionale Untreue
Eine neue Studie aus Norwegen und den USA kommt zu einem spannenden Ergebnis: Schwule Männer ticken beim Thema Eifersucht anders als männliche Heterosexuelle. Während in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften vor allem eine emotionale Untreue zum Problem wird, ist für heterosexuelle Männer das sexuelle Fremdgehen besonders dramatisch.
Schwule und Frauen denken gleich
Tatsächlich handelt es sich dabei um den zentralen Kernunterschied beim Thema Eifersucht. Befragt wurden fast 4.500 Personen im Alter zwischen 16 und 80 Jahren. Männliche Heterosexuelle erleben durch sexuelle Untreue dabei die weitaus größte Belastung, so die Studienautoren. Bei Schwulen hingegen liegt der Fokus bei der emotionalen Eifersucht. Dabei zeigt sich: Offenbar nur heterosexuelle Männer fühlen sich vom Sex ihrer Partnerin außerhalb der Beziehung besonders angegriffen und wohl auch in ihrer Männlichkeit verletzt. Frauen hingegen ticken in diesem Aspekt ähnlich wie Schwule, sie sind besonders von emotionaler Untreue gestresst und das unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.
Suche nach den Ursachen
Warum es diese Unterschiede gibt? Laut den Experten liegt das unter anderem am Nachwuchs: Hetero-Männer haben demnach Angst, von der Partnerin verlassen zu werden, wenn ein anderer Mann der Vater ihres Kindes ist. Dieses Problem stellt sich bei Schwulen nicht. Ob das tatsächlich allerdings der Hauptgrund ist, darf zumindest bezweifelt werden, denn die These bekommt große Lücken mit Blick auf bisexuelle Männer mit Partnerinnen: Bei ihnen ist wie bei Schwulen die emotionale Untreue im Zentrum ihrer Befürchtungen, nicht die sexuelle Untreue und die Frage der Nachkommenschaft. Das sei, so die Autoren weiter, ein „großes Rätsel“. Vielleicht ist bei bisexuellen Männer ein starres Bild von Männlichkeit weniger stark ausgeprägt, sie könnten, so die Psychologen weiter, von ihren Partnerinnen „femininisiert“ worden sein.