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Ricky Martins jahrelanger Rückzug am Geburtstag

Zehn Jahre heimlich Amsterdam Vor Coming-Out: Ricky Martins Rückzug am Geburtstag

tb - 27.11.2025 - 17:30 Uhr
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Wer kennt es nicht: Am eigenen Geburtstag einfach mal untertauchen, um dem Druck der Gesellschaft und neugierigen Verwandten zu entgehen? Für Ricky Martin, geboren am 24.12.1971, Superstar und bekennender Stimmungsgarant mit „Livin’ la vida loca“, war das jahrelang traurige Realität. Statt Party und Champagner zog es ihn an jedem Heiligabend nach Amsterdam, allerdings ohne Fans, Blitzlicht oder Champagnerdusche, sondern mit dem festen Ziel: unsichtbar werden und niemandem Rede und Antwort stehen zu müssen.

 

Die geheime Odyssee eines Latin-Lovers

Früh brachte ihn seine Karriere ins Rampenlicht. Kaum landete sein erster englischsprachiger Mega-Hit in den Charts, hagelte es Fragen nach seinem Liebesleben. Wer erinnert sich nicht an das TV-Interview mit Barbra Walters anno 2000, als sie charmant-direkt nach seiner Sexualität fragte? Damals wich der Sänger aus, zu groß die Angst davor, dass eine solche Offenbarung nicht nur Schlagzeilen, sondern auch Karriereknicke bringen könnte. Rund zehn Jahre lebte Martin als weltberühmte Pop-Ikone sein Privatleben im Schatten, erst 2010 folgte das lang ersehnte und nun gefeierte Coming-out per Social Media.

 

Rückzug, Rauchschwaden und mutige Worte

Doch wie verbringt eine Person des weltweiten Lichts ihre dunkelsten Stunden? Ricky Martin verriet es jüngst in einem Interview: Um seinem wahren Ich nahe zu sein, reiste er jahrelang an seinem Geburtstag nach Amsterdam, entkam der Öffentlichkeit, rauchte ganz privat einen Joint und meditierte über das Hamsterrad der Geheimhaltung.

„Ich verschwand jedes Jahr an meinem Geburtstag. Meine Mutter fragte: ‚Wo gehst du hin?‘ und ich sagte immer: ‚Ich muss einfach weg.‘ Ich wollte nur allein sein und mich verstecken.“ - Ricky Martin im Interview mit TooFab, 2025

Der entscheidende Befreiungsschlag kam mit 35 Jahren, ein Klick, ein Tweet, viele Tränen. Seitdem wurde er nicht nur zu einem der sichtbarsten Vorbilder für queere Menschen weltweit, sondern streckte die Regenbogenflagge von der Bühne bis in internationale Proteste.

 

Vom Popstar zum Vorbild – und wieder zurück?

Heute, mit 53 und vier Kindern, genießt Martin die Bühne noch immer, neu verliebt in die Freiheit, mit und ohne Liebespartner. Nach seiner Ehe mit dem Künstler Jwan Yosef konzentriert er sich auf Musik, Tourneen und das queere Serienuniversum, etwa in „Palm Royale“. Die LGBTIQ+-Community feiert ihn als Hoffnungsträger, der zeigt: Outing ist kein Karriere-Stopper, sondern Aufbruch zu sich selbst.

Bleibt nur eine Frage offen: Wenn next Christmas statt verschlossene Hotelsuite endlich das volle Leben wartet; was wünscht sich Ricky Martin dann eigentlich zu seinem Geburtstag?

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