Sebastian Croft startet durch Vom „Heartstopper“-Cast in die britischen Charts?
Der britische Schauspieler Sebastian Croft (23) hat es bis manchmal nicht leicht – als mieser Möchtegern-Freund von Hauptcharakter Charlie in der ersten zwei Staffeln von „Heartstopper“ überzeugte er so sehr in der Rolle des Fieslings, dass er bis heute ab und an noch vereinzelt online angefeindet wird. Nun versucht der junge Brite, der in wenigen Tagen seinen 24. Geburtstag feiert, mit seinem allerersten Song zu punkten.
Stimmgewaltig am Theater
Croft stand bereits im zarten Alter von sieben Jahren das erste Mal auf einer Theaterbühne und zeigte im Musical „Tschitti Bäng“ sein Können auch als Sänger. Es folgten zahlreiche weitere Shows von „Les Misérables“ bis hin zu „Matilda“, einer Produktion der ehrwürdigen Royal Shakespeare Company. Kurz gesagt: Lange Zeit vor seiner Karriere als Schauspieler war Croft bereits musikalisch erfolgreich unterwegs.
Vor der Kamera war er in wiederkehrenden Serienrollen in „Penny Dreadful“ und „Game of Thrones“ (als junger Ned Stark) zu erleben, bevor er mit „Heartstopper“ durchstartete – zwei Staffeln lang spielte er in der Erfolgsserie um ein schwules Liebespaar an einer britischen Schule den Antihelden Ben Hope, einen homophoben Mitschüler des zunächst heimlich schwulen Charlie Spring (Joe Locke), der diesen ausnutzt. Trotz so mancher Anfeindung blickt der heute 24-Jährige nach wie vor positiv auf seine Zeit bei der Netflix-Serie: „Es war erfüllend, aufregend und hoffnungsvoll. Manchmal war es überwältigend, besonders online, aber alle echten Heartstopper-Fans und Menschen, die aus den richtigen Gründen dabei sind, sind so respektvoll und liebenswürdig. Ich liebe sie einfach.“ Die Highschoolserie hat inzwischen über 150 Millionen Sehstunden erreicht, der finale Abschlussfilm kommt 2026.
Einsatz für die Community
Seit 2022 ist Croft auch zusammen mit den anderen Heartstopper-Stars wie Kit Connor oder Joe Locke jedes Jahr bei der Pride in London mit dabei, zuletzt auch im Sommer 2025. Croft verkaufte T-Shirts, Caps und Hoodies mit dem Schriftzug „Queer Past“ zugunsten seiner Wohltätigkeitsorganisation „Queer Was Always Here“, die er 2022 gemeinsam mit dem kanadischen Schauspieler Connor Jessup (31) gegründet hat.
Alles begann dabei vor rund drei Jahren mit einem T-Shirt mit zwei küssenden Dinosauriern namens Dylan und Derek darauf: „Die zwei schwulen Dinosaurier waren eine Erinnerung daran, dass Queerness schon immer existiert hat. Wenn du aufwächst, kann es sich anfühlen, als wärst du die erste schwule Person überhaupt. Die Vorstellung, dass Queerness eine echte Geschichte hat, dass Tiere schwul sein können und die Geschichten bis ins antike Griechenland zurückreichen, fand ich faszinierend“, so Croft. Der Erfolg war überwältigend. „Wir haben so viele T-Shirts verkauft, und plötzlich existierte dieses Ding: Leute ließen sich Dylan und Derek tätowieren. Sie hatten Handyhüllen, Hoodies — es hatte ein Eigenleben angenommen.“
Inzwischen haben Croft und Jessup vier T-Shirt-Kampagnen produziert und mehr als 250.000 britische Pfund für LGBTIQ+-Projekte gesammelt. Croft betonte dazu in diesem Sommer: „Pride fühlt sich dieses Jahr anders an als in den vergangenen Jahren. Ich denke, die Arbeit der Organisationen, die wir unterstützen, ist extrem wichtig und steht wirklich unter Druck. Es gibt viele Menschen, die Pride 2025 mehr brauchen als in den letzten Jahren.“
Erfahrungen mit Homophobie
Über seine eigenen Erfahrungen mit Homophobie erklärte der 24-Jährige mit Blick auf seine Zeit in der Schule: „Ich wurde extrem gemobbt, und das war inhärent ziemlich homophob. Ich bin im Theater aufgewachsen, wo die meisten Menschen schwul oder zumindest Verbündete sind, und erinnere mich daran, wie ich aus der Bühnentür kam und überall Dragqueens in Soho sah. In einem Land wie Großbritannien aufzuwachsen und Orte wie Soho zu haben, die man besuchen kann — das ist in gewisser Weise der beste Einstieg in die Welt, den sich eine queere Person wünschen kann, und trotzdem war es sehr schwer.“
Erste Debütsingle am Start
Nach der Serie ist Croft nun wieder regelmäßig am Theater präsent und arbeitet an neuen Filmprojekten – und so „nebenbei“ veröffentlichte er jetzt seine erste Debüt-Single namens „Tokyo“. Sein „Happy Place“ für ihn ist dabei bis heute der Platz vor seiner Gitarre oder seinem Klavier, wie er im Interview verraten hat. „Wenn ich kein Klavier oder keine Gitarre habe, schreibe ich Gedichte, und oft werden daraus Lieder“ – und das, obwohl er keine Noten lesen kann. Die Fans feiern ihn trotzdem bereits für seine wunderschöne neue Ballade.
Er selbst liebt „Born This Way” von Lady Gaga und singt beim Autofahren am liebsten lautstark bei Taylor Swift mit. Und seine ultimative queere Ikone ist Queen-Sänger Freddie Mercury. Kurzum, ein Musikgeschmack, der Lust auf mehr von Croft macht. Daneben hört er gerne Songs von Olivia Rodrigo, The 1975 und Maisie Peters. Zudem glaubt Croft bis heute an Liebe auf den ersten Blick: „Ich bin ein altmodischer Romantiker. Gedichte, Songs, Liebe auf den ersten Blick – all das, jeden Tag.“ Muss man Croft also rundum einfach doch mögen? Nicht ganz, denn der Brite hat auch eine sehr dunkle Seite: „Ich mag Ananas auf Pizza“, gesteht er so im Interview.