Nachwuchs in England Die schwulen Humboldt-Pinguine Flounder und Scampi wurden erfolgreich Väter
Große Freude in England: Im Zoo von Chester haben die beiden schwulen Humboldt-Pinguine Flounder und Scampi Nachwuchs bekommen und ziehen nun gemeinsam das Küken groß. Das Zoo-Team freut sich sehr über den flauschigen Neuankömmling.
Bestens versorgt bei schwulen Pinguinen
Zum Kind gekommen sind die beiden schwulen Papas durch ein anderes, heterosexuelles Humboldt-Pinguin-Paar namens Wotsit und Peach, die in diesem Jahr zwei Eier statt nur eines gelegt hatten. Damit nicht eines der beiden Eier nicht ausgebrütet wird, entschieden die Tierpfleger, den schwulen Pinguinen ein Kind „unterzujubeln“, was die beiden Männchen ganz offensichtlich auch direkt annahmen. Gemeinsam brüteten sie das zweite Ei erfolgreich aus.
Die Leiterin des Pinguin-Teams im Zoo von Chester, Zoe Sweetman, sagte: „Das ist eine fantastische Nachricht für diese Art und ein großartiger Erfolg für das internationale Erhaltungszuchtprogramm. Die flauschigen Neuankömmlinge werden von ihren Eltern hervorragend versorgt und haben ihre Größe seit ihrem ersten Auftauchen fast vervierfacht.“ Das schwule Pinguin-Paar teilt sich dabei alle Aufgaben der Fütterung und der Elternschaft, unterstützt durch zusätzlichen Fisch von den Tierpflegern.
Wichtig für die Arterhaltung
Der Zoo betonte überdies, wie wichtig solche Projekte auch für den Arterhalt sind, die Humboldt-Pinguine werden als besonders gefährdet eingestuft und sind dabei sogar die am meisten bedrohte Pinguin-Art, so Sweetman weiter. Umso großartiger sei es, dass Flounder und Scampi nun auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt ihrer Art beisteuern, noch dazu kümmern sie sich offenbar sehr „hingebungsvoll“ um das Küken. Die 63-köpfige Kolonie hat damit in diesem Jahr zehn neue Küken bekommen, ein „Rekordjahr für Pinguine“ und eine „fantastische Nachricht für die Art“, so ein Tierpfleger.
Schwule Pinguine weltweit
In Chester sind die beiden schwulen Pinguine erstmals Eltern geworden, anderenorts klappte das Ausbrüten und Aufziehen durch homosexuelle Eltern bereits gut, beispielsweise 2020 im Sea Life von Sydney mit den zwei Pinguinen Sphen und Magic, die sogar gleich zwei Küken adoptiert und aufgezogen haben. Weitere erfolgreiche Beispiele sind Elmer und Lima im Jahr 2022 im amerikanischen Rosamond Gifford Zoo oder auch Diego und Zorro im britischen Oceanarium in Bournemouth. In Deutschland gab es gleich mehrere Erfolgsgeschichten mit schwulen Pinguinen im Zoo am Meer in Bremerhaven. Das wohl berühmteste Paar waren dabei bis heute Roy und Silo im Central Park Zoo in New York – ihre Geschichte wurde im berühmten Kinderbuch „Zwei Papas für Tango“ verewigt. Homosexualität ist unter Tieren weit verbreitet und wurde bisher bei über 1.500 verschiedenen Arten dokumentiert.