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LGBTI*-Chor singt zur Krönung von Charles III.
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„Mit den Stimmen des Landes“ LGBTI*-Chor singt zur Krönung von Charles III.

co - 23.02.2023 - 18:47 Uhr

Am Samstag, den 6. Mai, wird Charles III. in der Westminster Abbey gekrönt (und seine Frau Carmilla zur Queen Consort). Am Tag darauf findet ein großes Krönungskonzert im Windsor Castle statt, das von der BBC produziert und live übertragen wird. Insgesamt soll die Feier deutlich kleiner und moderner sein als die Krönung von Queen Elizabeth II. im Jahr 1953. 

Vielfalt in der Musik

Das musikalische Programm suchte sich Charles III. laut einer Erklärung selbst aus, um die Bandbreite musikalischer Talente und Stile im Vereinigten Königreich und im Commonwealth zu repräsentieren. Für das Coronation Concert gab der Monarch zwölf neue Musikstücke in Auftrag: sechs Orchester-Werke, fünf Chor-Stücke und ein Orgel-Solo. 

Organist und Chorleiter Andrew Nethsingha von Westminster Abbey beschrieb die gesamte Krönungszeremonie als „Mischung aus tief verwurzelter Tradition und zeitgenössischer Innovation“. Wie schon in vergangenen Jahrhunderten sei die Musikauswahl ein Ausdruck des aktuellen Zeitgeists.

Neue Musik von Andrew Lloyd Webber

Auch beim britischen Komponisten Andrew Lloyd Webber, der „Evita“ und „Phantom der Oper“ schrieb, bestellte Charles III. ein neues Musikstück. Webber fühlte sich davon „unheimlich geehrt“: „Ich hoffe, meine Hymne spiegelt diesen freudigen Anlass wider.“

Im Orgel-Solo griff Iain Farrington musikalische Themen aus den allen möglichen Ländern des Commonwealth auf. Der Krönungsmarsch stammt von Komponist Patrick Doyle. Unter den neuen Titeln ist auch ein geistliches Stück mit griechisch-orthodoxer Prägung – ein Tribut an Charles’ 2021 verstorbenen Vater Prinz Philip, der griechische Wurzeln hatte. 

Der Krönungschor

Im Zentrum des Konzerts steht der Coronation Choir. Dieser eigens für das königliche Ereignis aufgestellte Chor besteht aus Singstimmen von britischen Flüchtlingschören, NHS-Chöre, LGBTI*-Gesangsgruppen, gehörlosen Gebärdenchören und Amateur-Gesangstalenten. Ein neuer BBC-Dokumentarfilm soll die Entstehung des Krönungschors zeigen und die Geschichten der Singenden stellvertretend für die „vielen Gesichter und Stimmen des Landes“ erzählen. Begleitet wird der Krönungschor vom Virtual Choir, der Gesangstalente aus dem gesamten Commonwealth unter sich vereint.

Das Krönungsorchester

Das Coronation Orchestra setzt sich aus Mitgliedern berühmter Musikkapellen und wird von Antonio Pappano dirigiert werden. Pappano ist der musikalische Direktor des Royal Opera House. „Seine Majestät hat ein sehr schönes und abwechslungsreiches Programm ausgewählt, das den Glanz dieser ganz besonderen Feier noch verstärken wird“, so der Musiker.

Als Solo-Stimmen sind unter anderem der walisische Bassbariton Bryn Terfel, die südafrikanische Sopranistin Pretty Yende und der englische Bariton Roderick Williams dabei. Zur Zeremonie gehört auch klassische Musik wie beispielsweise von Georg Friedrich Händel und Edward Elgar.

Weiteres zur Krönung

Auf der Website sind auch weitere Ereignisse rund um die Krönung gelistet. So zum Beispiel The Coronation Big Lunch – eine bundesweite Aktion, bei der Gemeinden zusammen essen und Spaß haben sollen. The Big Help Out am Montag danach soll die Menschen in Großbritannien dazu ermutigen, sich für Wohltätigkeitsorganisationen in ihrer Umgebung zu engagieren.

Doch nicht für alle ist die Krönung ein Anlass zur Freude: Die Kampagnengruppe Republic will die Monarchie lieber komplett abschaffen und am Krönungswochenende Proteste organisieren. Die Organisation glaubt nicht, dass das Königshaus sich wirklich für die Belange der LGBTI*-Community interessiert (SCHWULISSIMO berichtete).

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