Keine inklusive Besetzung "Zelda"-Film: Casting ohne trans* Besetzung löst Kritik aus
Die Filmwelt hält den Atem an: Mit der Enthüllung der ersten Bilder aus dem kommenden „The Legend of Zelda“-Film entfachte sich eine hitzige Debatte um die Besetzung der Hauptrolle. Während Bo Bragason nun offiziell als Prinzessin Zelda vorgestellt wurde, ebbt die Forderung vieler Fans nach der trans* Schauspielerin Hunter Schafer nicht ab. Eine Frage schwebt im Raum: Hat diese Produktion die Chance zu etwas wahrhaft Bahnbrechendem verpasst?
Vielschichtige Casting-Entscheidungen
Die Entscheidung für Bragason und gegen die vielfach geforderte Hunter Schafer sorgt seit Bekanntgabe des Casts im Juli 2025 für gespaltene Lager. Viele Stimmen auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) zeigen sich enttäuscht darüber, dass die „Euphoria“-Darstellerin, deren Aussehen und Präsenz oft mit Zeldas Figur assoziiert werden, nicht zur Heldin der Geschichte erkoren wurde. Einige Nutzerinnen und Nutzer bringen ihren Unmut mit Kommentaren wie „Immer noch unverständlich, warum Hunter Schafer nicht Zelda spielt“ zum Ausdruck. Parallel applaudieren andere der Besetzung: Benjamin Ainsworth als Link wird für seine optische Nähe zur Spielfigur deutlich gelobt – der Hype um die erste Veröffentlichung der Filmstills war entsprechend groß.
Mit Bragasons Hintergrund in britischen Produktionen wie „Three Girls“ und „Renegade Nell“ sowie Filmen wie „The Radleys“ bringt sie reichlich Erfahrung mit, doch bleibt der Casting-Entscheid ein Signal für den Status quo Hollywoods: Sichtbare, trans* Schauspielerinnen und trans* Schauspieler bleiben in Blockbuster-Hauptrollen weiterhin eine Ausnahme. In Kino und Serie ist Diversität zwar im Kommen, doch gerade große Franchises beweisen selten Mut zum Inklusiven – trotz öffentlicher Forderungen nach mehr Authentizität.
Erwartungen wachsen parallel zur Kritik
Die Produktion unter der Regie von Wes Ball („Maze Runner“, „Kingdom of the Planet of the Apes“) wurde von Fans wie Kritikerinnen und Kritikern mit Hochspannung erwartet. Branchenkennerinnen und Branchenkenner heben hervor, dass „The Legend of Zelda“ mit seinem immensen Kultstatus eine Bühne für mehr Vielfalt hätte sein können. Die gewünschte Identifikation bleibt dennoch vorerst auf die Fantasie der Community beschränkt.
Die ersten Szenenbilder versprechen immerhin eine bildgewaltige Adaption, stilgetreu und atmosphärisch, aber der Schatten der nicht realisierten Möglichkeit bleibt präsent. Der Kinostart am 7. Mai 2027 dürfte die Debatte erneut zum Lodern bringen, wenn Millionen Fans ihre Sehnsüchte und Erwartungen auf der Leinwand überprüfen.
Ein Spiegel für Hollywoods Zukunft?
Der Umgang des Megaprojekts mit Diversität wirft Fragen für die Branche und kommende Filmgenerationen auf. Wird „The Legend of Zelda“ den Weg ebnen oder doch nur ein weiteres Puzzleteil im zögerlichen Wandel der Filmindustrie sein? Die Zeit bis zum Release wird zeigen, ob sich die Stimmen für mehr Sichtbarkeit und Inklusion auf Dauer Gehör verschaffen – und ob Hollywood bereit ist, den nächsten entscheidenden Schritt zu gehen.