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Talentprobe die Mutter aller Castings-Shows wird fortgesetzt

vvg - 07.03.2018 - 07:00 Uhr

Bühne frei für die neue Talentprobe - vom Tanzbrunnen weg geht es in die Live Music Hall mit einer Frau als Moderatorin. Wir trafen die „neue“ Moderatorin Nathalie Bergdoll und den musikalischen Leiter Stephan Schleiner.

Nathalie, Du bist ja keine Unbekannte …
Nathalie: Manche Leser kennen mich vielleicht noch aus dem Ensemble der Gloria-Sitzung. Im WDR-Vorabendprogramm habe ich Studio1 gemacht. In Köln auf verschiedenen Bühnen moderiert: CSD, Ringfest und Kölnmarathon. Nicht zu vergessen Center TV: auch da die Übertragungen vom CSD, „Stadtgepräch“ und „express tv“. Wenn ich heute noch angesprochen werde, sind es meistens Leute, die mich auf den schwul-lesbischen Events im Center TV erlebt haben.

Stephan, Du bist Pianist musikalischer Leiter und schon länger bei der Talentprobe dabei.
Stephan: Die erste Talentprobe war schon in den 60-ern im Dudelsack in Leverkusen mit Udo Werner; in den 70ern ging es nach Köln in den Tanzbrunnen. 89/90 gab es keine Talentprobe. Ich bin seit der Wiederaufnahme im April 1991 in den Rhein-Terrassen als musikalischer Leiter und Pianist dabei. Meine erste war noch mit Herbert Zimmermann und 10 Shows später haben wir dann Linus geholt, der das 26 lange Jahre bis 2017 gemacht hat.

Luke Mockridge hat nach Knacki Deuser den „Nightwash“ an eine Frau, Thanee, abgegeben. Nach Werner, Zimmermann und dem legendären Linus nimmt nun auch hier eine Frau das Zepter in die Hand. Wie kam Nathalie ins Spiel?
Stephan: Das geschah eher durch einen Zufall. Nathalie hat über die Center-TV Berichterstattung schon hinter die Kulissen geschaut, es entstand ein sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir wussten, was Nathalie so drauf hat - u.a. als Mitglied der legendären fabulösen Thekenschlampen neben Mirja Boes - und als dann in einer Besprechung ihr Name auftauchte, war relativ schnell klar, dass sie eine hervorragende Kandidatin ist. Am Ende hat dann das gesamte Team für sie gestimmt.

Kanntest du die Show vorher auch live?
Nathalie: Ich war tatsächlich schon als Kind dort, habe sogar noch Udo Werner und Herbert Zimmermann erlebt. Meine Mutter, die bei Bayer war und die Talentprobe aus Leverkusen kannte, hatte mich als Kind mitgenommen. Sie lebt noch und hat sehr gelacht, als sie hörte, dass ich jetzt die neue Moderatorin bin. Leider kann sie nicht zur Premiere kommen, weil ja jemand auf meine Pänz (13, 8 und 2 Jahre) aufpassen muss.

Hast du Lampenfieber vor dem „Ersten Mal“, schließlich kann ein Live-Publikum knallhart reagieren.
Nathalie: Angst habe ich nicht, aber ich habe großen Respekt, weil ich das Publikum kenne und immer gern Teil des Publikums war. Ich weiß auch, wie gemein man als Publikum sein kann. Ich hoffe, dass mir diese Kenntnis helfen wird.

Hat sich das Publikum in den Jahren verändert?
Stephan: Das Publikum hat sich immer verändert. Linus Publikum kam ja noch aus der Zeit, als man die Talentprobe als „Niedermach-Show“ bezeichnete, als Eier und Tomaten auf die Bühne flogen. Es war eine Herausforderung, sich das Publikum zu erziehen, ihnen aber den Spaß an lustiger Aggression nicht zu nehmen. Das hat 3-4 Jahre gebraucht und Linus hat das hervorragend hingekriegt.

Was macht die „Talentprobe“ aus?
Nathalie: In den letzten Jahren waren eine Menge Talente dabei, die wirklich gut waren. Es soll bei uns nicht darum gehen, jemanden der nicht so gut singen kann, herunter zu machen. Es geht um die Unterhaltung des Publikums und ein nicht so guter Sänger kann ja ein besserer Unterhalter sein, als der perfekte Sänger. Das Gesamtpaket muss halt stimmen. Es soll keine Niedermach-Show werden, sondern es geht um Respekt gegenüber der Person auf der Bühne.
Stephan: Das besondere bei uns ist, dass es im Vorfeld der Veranstaltung eine Casting-Entscheidung durch Barbara Lamprecht und mich gibt. Wir bereiten die Talente auf ihren Auftritt professionell vor. Wenn jemand dabei ist, der gut singt, aber keinen Charakter hat, kommt der beim Publikum auch nicht gut an. Die Talentprobe ist seit über 40 Jahren eines der Kult-Events in Köln, die nichts mit Karneval zu tun haben, aber nur mit Kölner Publikum vorstellbar sind.


Wie sollte man/frau sich bewerben?
Diese Saison ist schon so gut wie voll, aber wer sich bewerben möchte, soll das natürlich gerne tun. Wann hat man schon mal die Chance mit einer qualitativ hochwertigen Band unter professionellen Bedingungen vor einem großen Publikum aufzutreten.
casting@talentprobe-dasoriginal.koeln


Gab es Talente, die danach im TV aufgetreten sind oder richtig Karriere gemacht haben?
Stephan: Da gab es einige. Die Bekanntesten war Nicole, die dann den Grand Prix gewann. Und das jüngere Publikum dürfte DSDS-Sieger Prince Damian kennen.

Wie ist das Verhältnis männl./weibl. Publikum?
Stephan: Das hält sich über die Jahre in etwa die Waage. Nathalie: Ich glaube, dass die Talentprobe eine Grüppchen-Veranstaltung ist. Da werden auch mal Geburtstage und Junggesellinnen-Abschiede gefeiert. Es ist weniger eine Veranstaltung für Paare. Was mich nur wundert, das die Szene die Talentprobe noch nicht für sich entdeckt hat. Wenn ich an die Zeiten im Gloria denke, müsste das doch genau was für „meine Jungs“ sein.
Stephan: Vielleicht gelingt es mit Nathalie und diesem Interview, die Szene für uns zu begeistern.


Nathalie ist nicht allein, zur Seite stehen dir neben altbekannten Profi-Musikern „Natist-Enten“?
Nathalie: Wir wissen noch nicht genau, wen wir als Natist-Enten auswählen. Geplant sind diesmal Männer, die tanzen, gute Laune verbreiten und das Publikum motivieren können. Sie sollten Stimmung machen, als Vortänzer agieren und mir evtl. auch sprachlich-künstlerisch zur Seite stehen. Für die Frauen soll optisch damit auch was dabei sein, da suchen wir durchaus Männer aus der Szene.

Wann geht es los?
Stephan: Premiere ist am 9. März in der Live Music Hall in Köln-Ehrenfeld. Da wir weniger Plätze haben als im Tanzbrunnen, sollte man sich rechtzeitig um Karten kümmern.

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