„Megären“, „Mannweiber“ und „Scheusale“ Lesbische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück
Eine Veranstaltung vom Kölner Frauengeschichtsverein in Kooperation mit dem Kölner Rubicon
Der Status lesbischer Häftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück (1939-1945) wird kontrovers diskutiert. Es ist bekannt, dass im Deutschen Reich der Paragraph 175 die Strafverfolgung männlicher Homosexueller regelte und, mit Ausnahme von Österreich, für Frauen nicht galt. Aber bedeutet „Verfolgung“ stets nur „strafrechtliche Verfolgung“?
Lesbische Identität ist ein prekärer Status, weshalb über diese weitgehend in Sprachlosigkeit und Unsichtbarkeit existierende Gruppe nur wenig bekannt ist.
Der Vortrag von Dr. Insa Eschebach, Religionswissenschaftlerin und Publizistin. skizziert die Lebenswege einiger lesbischer Häftlinge und diskutiert die homophoben Diskurse in den nationalsozialistischen Ermittlungsakten und den Ravensbrücker Erinnerungsberichten. Nicht zuletzt geht es um die Geschichte der „Gedenkkugel“, ein den lesbischen Häftlingen gewidmetes und umstrittenes Gedenkzeichen, das aller Voraussicht nach im Mai 2022 in der Gedenkstätte Ravensbrück installiert werden soll.
30. März 2022 ab 19 Uhr im NS-Dokumentationszentrum - Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln