Andy Warhol Pop goes Art
Andy Warhol (1928–1987), wurde in Pittsburgh geboren und gilt als bedeutendster Vertreter der Pop Art-Bewegung. Darüber hinaus hat er sich während seiner gesamten beruflichen Laufbahn, die bereits in den 1950er Jahren begann, mit dem Medium Schallplattencover auseinandergesetzt. Er arbeitete als Grafiker für Mode-, Hochglanz- und Lifestylemagazine und Künstler genreübergreifend beginnend von Jazz, Klassik, Pop, Rock, Punk, New Wave bis hin zu Radioreportagen für die wichtigsten Musik-Labels und international renommierte Musiker und Bands. 1987 verstarb er in Manhattan. Durch Zeichnungen, Siebdrucke, Fotografien, Collagen sowie eigenwillige kalligrafische und dreidimensionale Elemente prägte Warhol die Ästhetik der zeitgenössischen Plattencovergestaltung. Gleichzeitig dokumentieren die über einen Zeitraum von fast 40 Jahren entstandenen und oft in sehr hohen Auflagen erschienenen Alben eindrucksvoll sowohl Warhols Werdegang als Grafiker und Künstler, als auch dessen Pop-Philosophie und die für sein Werk prägende Idee der seriellen Kunst.
In seinen 1962 gegründeten, „Factory“ genannten Ateliers, verschiedenen in New York gelegenen Fabrikhallen, arbeitete er an unterschiedlichsten Projekten. Sie waren Warhols Experimentierfeld, denn sie waren Atelier, Filmstudio und Party Location mit anschließendem Wohnort für die Protagonisten. Stars wie Bob Dylan, Mick Jagger oder Jim Morrison fanden sich hier ein und Künstlerkollegen wie Salvador Dalí oder Marcel Duchamp. Zusammen mit dem Team der Factory, vor allem seinem Assistenten Gerard Malanga und dem Fotografen Billy Name, drehte Warhol auch eine Vielzahl von Spielfilmen in Massenproduktion. Typisch für die frühen Filme ist die unbewegte Kamera, die ein einziges Objekt oder eine einzige Handlung gnadenlos ohne jeden Schnitt über Stunden hinweg festhält. „Sleep“, der erste Film, dokumentiert den Beat-Poeten John Giorno über vier Stunden beim Schlafen, „Eat“ den Malerkollegen Robert Indiana beim genüsslichen Knabbern eines Pilzes.
Im Rahmen der Ausstellung „Andy Warhol – Pop goes Art“ präsentiert das MAKK erstmals die bislang unveröffentlichte Kölner Privatsammlung von Ulrich Reininghaus, die nahezu lückenlos alle von Andy Warhol gestalteten, konzipierten und produzierten Plattencover und Alben sowie zahlreiche Skizzen und Entwürfe umfasst. Zusammen mit Filmen, Hörbeispielen und korrespondierenden Arbeiten Warhols dokumentiert die Ausstellung – getreu dem Titel „Pop goes Art“ – das Zusammenspiel von Design, Kunst und Musik.
2018 jährt sich der 90ste Geburtstag Andy Warhols sowie der 80ste Geburtstag bzw. 30ste Todestag der aus Köln stammenden Musik- und Modeikone Nico (gebürtig Christa Päffgen), die als Warhols Muse Teil der Factory war und in zahlreichen Filmen Warhols wie beispielsweise „The Chelsea Girls“ mitspielte. In der Ausstellung erinnern Fotografien und Filmausschnitte an Nico, am Eröffnungswochenende (30.8.-2.9.2018) finden in Kooperation mit dem Musikfestival c/o pop Konzerte im Museum statt – eine Hommage an die Sängerin Nico.