Diversität im Kinderprogramm „Die Jungs-WG: Oh là là in Nizza“ mit schwulem Teilnehmer
Seit dem 10. April läuft auf KiKa, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, die neue Staffel von „Die Jungs-WG“. In der Sendung machen fünf 15- bis 16-jährige Jungs gemeinsam Urlaub – und zwar ganz ohne Eltern. Dieses Mal ging es an die Côte d’Azur in Südfrankreich. Die Jugendlichen wohnen dort einen Monat lang in Nizza. Alle bisherigen Folgen gibt es kostenlos in der ZDF-Mediathek.
Darum geht es
Die Jungs müssen sich in ihrer Unterkunft selbst organisieren – das geht von einfachen Haushaltsaufgaben wie kochen, abwaschen, Waschmaschine bedienen bis zum Großeinkauf auf dem Markt. Daneben gibt es zahlreiche Aufgaben. So macht die Gruppe zum Beispiel einen Ausflug in die Kletterhalle, probiert Rugby aus und tanzt Ballett. Land und Leute lernen die Jugendlichen bei einem Bootsausflug mit einem Fischer oder einem Besuch an der örtlichen Schule kennen.
Die Jungs
Freddy, Malik, Thore, Kilian und Moritz stammen aus ganz unterschiedlichen Regionen Deutschlands. Sie haben verschiedene Glaubensrichtungen, vertreten unterschiedliche Werte, haben andere Träume, Wünsche und Ziele. Dennoch wachsen sie im Laufe der Serie als Gruppe zusammen, lernen ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten schätzen. Dabei es hilft sehr, dass jeder der Jungs offen und unvoreingenommen auf die anderen zugeht. Auch im Punkt sexuelle Orientierung zeigt sich die Sendung vielseitig: Mit Malik ist ein schwuler Jugendlicher dabei.
Malik liebt Klamotten und Make-up
„Ich bin 16 und ich liebe Flohmärkte“, so Malik in seiner Homestory. Auf den Märkten schaut er sich bevorzugt nach neuen Klamotten um. Dazu hat er immer seine Freundin Lea dabei, laut ihm ein echtes „Fashion Icon“. Generell ist Mode Malik ziemlich wichtig – das wird auch bei einem Blick in sein Zimmer klar.
Neben Mode interessiert sich Malik auch für Make-up: „Jungs und Schminke – für viele Leute passt das nicht zusammen. Mir gibt das Schminken ein ganz anderes Gefühl von Selbstbewusstsein.“ Er glaubt, es könnte interessant sein, den anderen Jungs in der WG zu zeigen, „wie man sich hübsch macht“.
Mama und selbstgewählte Familie
Malik beschreibt sich selbst als loyal, offen, spontan und unpünktlich. Auch Lea bestätigt: „Was Malik gar nicht kann, ist pünktlich sein: Egal, wie viel er sich beeilt. Egal, wie früh er schlafen geht. Er wird immer zu spät sein.“ Seine Mama liebt Malik über alles: „Meine Mama bedeutet alles für mich. Ohne sie kann ich nicht. Sie ist so DIE wichtigste Person in meinem Leben.“ Über ihren Sohn sagt sie: „Malik ist eine Bereicherung für jede Gruppe, weil er sehr viel Fantasie hat. Ich glaube, dass er Gruppen auch so aus der allgemeinen Routine reißen kann.“
Seinen Freundeskreis sieht Malik als selbstgewählte Familie, die immer füreinander da sein wird. Dabei hat er deutlich mehr Freundinnen als Freunde, denn er hatte schon immer das Gefühl, „mit Mädchen mehr auf einer Wellenlänge zu sein“. Doch das ändere sich aktuell: Die Grenzen zwischen typisch weiblich und typisch männlich verschwimmen für ihn gerade immer mehr. Malik war noch nie so lange nur mit Jungs zusammen. „Vielleicht finde ich ja meine innere Maskulinität“, scherzt er.