Iran verurteilt Aktivistinnen zum Tode Das islamische Revolutionsgericht warf den Frauen „Korruption auf Erden“ vor
Im Iran ist Homosexualität verboten. Jetzt verurteilte das islamische Revolutionsgericht in Urmia zwei lesbische Frauen zum Tode. Es handelt sich um LGBTI*-Aktivistin Zahra „Sareh“ Sedighi-Hamadani und Zivilistin Elham Choubdar. Die beiden wurden wegen „Verbreitung der Korruption auf Erden“ angeklagt, weil sie „Homosexualität beworben“, „Korruptions- und Prostitutionsbanden gebildet“ und mit „Medien, die gegen die Islamische Republik sind“, gesprochen haben sollen.
Bislang unbestätigten Berichten des Kurdistan Network for Human Rights zufolge wurden die beiden Zivilistinnen Soheyla Ashrafi und Alireza Farjadikia ebenfalls zum Tode verurteilt. Ihnen wird auch „Menschenhandel“ zur Last gelegt. Alle vier Frauen wurden im Oktober verhaftet und befinden sich im Zentralgefängnis von Urmia. Laut der Menschenrechtsorganisation Hengaw hatte mindestens Sedighi-Hamadani keinerlei Rechtsvertretung.
Laut Shadi Amin von der LGBTI*-Organisation 6Rang ist es „das erste Mal, dass eine Frau im Iran aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zum Tode verurteilt wurde“. Aktivist Peter Thatchell erklärte der Jerusalem Post, dass die Sammelklage „Korruption auf Erden“ oft genutzt werde, um sich kritischer Stimmen zu entledigen.