Reaktionen auf Trump-Sieg Queere US-Verbände und Menschenrechtsvereine zeigen sich kampfbereit
Der größte queere Verband der USA, GLAAD, hat jetzt in einer ersten Stellungnahme offiziell auf die Wiederwahl von Donald Trump als neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika reagiert – dem Appell für Mut schlossen sich auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International an, die in der zweiten Amtszeit von Trump auf die Einhaltung der Menschenrechte pocht.
Zusammenbruch und Durchbruch
GLAAD-Präsidentin Sarah Kate Ellis erklärte zum Wahlsieg von Trump: „Die LGBTI*-Community war schon einmal an diesem Punkt, wie alle anderen marginalisierten Gemeinschaften auch, und der Schmerz ist sehr real. Aber wie wir von der Lavender Scare bis zum Stonewall-Aufstand, von der HIV-Epidemie bis zur Niederlage und zum Sieg der Ehe gesehen haben, kann jeder Zusammenbruch zu einem Durchbruch führen. Wir müssen diesen Moment der Krise als einen weiteren Katalysator für Veränderungen sehen. Unsere Gemeinschaft weiß, wie man sich umeinander kümmert und wie man unser Land und die Welt voranbringt.“
Eine bessere Welt mit LGBTI*
Ellis will dabei der ganzen LGBTI*-Community Mut machen und erklärte weiter: „Die Mission bleibt: Die Führer gegenüber uns, dem Volk, zur Rechenschaft zu ziehen. Jedem Menschen die Möglichkeit geben, seine Stimme für den Fortschritt zu nutzen und dabei freundlich zu sein. Die Aufzeichnungen zu korrigieren. Kultur formen. Herzen und Köpfe verändern. Erhebt euch für übergreifende Themen wie Rassengerechtigkeit, Abtreibung und Einwanderung. GLAAD wurde vor fast vierzig Jahren mit dem Wissen gegründet, dass LGBTI*-Menschen und unsere Geschichten eine bessere Welt schaffen würden. Unsere Arbeit hat erneut an Bedeutung und Dringlichkeit gewonnen. LGBTI*-Menschen gehören dazu und sind für das Versprechen Amerikas, ein Leuchtturm der Gleichheit und Akzeptanz zu sein, unerlässlich.“
Keine neue Zeit der Bigotterie und Doppelmoral
Parallel dazu hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International eindringlich an den neuen Präsidenten Trump appelliert: „ Die erste Amtszeit von Donald Trump war geprägt von einer brandstiftenden Politik aus Rassismus, Doppelmoral und Menschenrechtsverletzungen, eine Zeit der Bigotterie, Fremdenfeindlichkeit und weißer rassistischer Rhetorik. Das darf sich so nicht wiederholen. Die USA haben sich in verschiedenen internationalen Abkommen verbindlich zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet. Diese muss auch die Trump-Regierung respektieren und schützen. Die Welt schaut ganz genau hin und Amnesty wird den designierten Präsidenten und die US-Regierung an ihre Verpflichtungen erinnern, sie daran messen und zur Verantwortung ziehen. Diese zweite Amtszeit muss anders werden, und Amnesty International wird weiterhin dafür kämpfen, dass die Menschenrechte aller Menschen geachtet werden“, so Paul O'Brien, Geschäftsführer von Amnesty International USA.
Zudem hält O'Brien fest: „Amnesty International ist es nicht fremd, mit Widrigkeiten zu kämpfen. Seit mehr als sechs Jahrzehnten haben wir nie klein beigegeben, und wir werden auch jetzt nicht klein beigeben. Als älteste und größte Menschenrechtsorganisation der Welt werden wir weiter daran arbeiten, die Wahrheit aufzudecken, Maßnahmen zu ergreifen und Verzweiflung in Hoffnung zu verwandeln.“