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Warnung vor neuer Mpox-Virusvariante
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Angst vor neuer Mpox-Variante Die US-Seuchenbehörde warnt vor einer weltweiten Ausbreitung – die neue Variante ist gefährlicher und leichter übertragbar!

ms - 24.05.2024 - 14:00 Uhr

Die amerikanische Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) hat sich jetzt mit einem dringenden Appell speziell an schwule und bisexuelle Männer gewandt mit der Bitte, sich zeitnah vollständig gegen die Affenpocken impfen zu lassen – dazu sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens vier Wochen nötig. Hintergrund ist der massive neue Mpox-Ausbruch in Afrika, dort grassiert aktuell eine deutlich leichter übertragbare Virus-Version, die zudem öfter einen schweren bis lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf nach sich zieht. 

Anstieg der Fallzahlen

Die gute Nachricht: Zwar stiegen die Fälle von Mpox auch in den USA ähnlich wie in Deutschland wieder an, allerdings auf einem niedrigen Niveau. In den USA entspricht das rund 60 neuen Fällen die Woche. Zum Vergleich: Im Sommer 2022 verzeichnete die CDC 3.000 neue Fälle pro Woche. Trotzdem besteht offenbar Grund zur Besorgnis, denn zum einen kommt es landesweit zu mehr Fällen, zum anderen sind die Zahlen in schwulen Hotspot-Städten wie New York besonders hoch. 

Grundsätzlich können die Affenpocken von allen Menschen übertragen werden, wie zuletzt 2022 kommt es aber auch aktuell fast ausschließlich zu Übertragungen nach sexuellen Kontakten zwischen schwulen oder bisexuellen Männern. Dabei zeigen die Erfahrungen aus 2022, wie schnell das Virus weltweit um sich greifen kann.  

Droht eine neue Mpox-Welle in Europa?

Die CDC befürchtet, dass mit Beginn des Pride-Monats Juni und der Sommerreise-Saison höhere Fallzahlen und eine schnellere Ausbreitung auch erneut in Europa der Fall sein können. „Der Mpox-Ausbruch könnte unter den richtigen Bedingungen zurückkehren“, warnt auch Dr. Jeffrey Klausner, Experte für Infektionskrankheiten an der Universität von Süd-Kalifornien. 

Dabei betonten die Fachleute auch, dass noch nicht ausreichend viele schwule Männer vollständig gegen Mpox geimpft sind, um eine erneute Ausbreitung in dieser sogenannten Risikogruppe wirklich verhindern zu können. Etwa nur 25 Prozent der US-Homosexuellen, die Sex mit mehreren männlichen Partnern haben, sind vollständig geimpft. Weitere 14 Prozent haben nur eine einzige Impfung erhalten. Laut der CDC sind rund zwei Millionen Männer in den USA aufgrund der niedrigen Impfraten einem „erheblichen Mpox-Risiko“ ausgesetzt. 

Ist die Gay-Community impfmüde? 

CDC-Fachmann Titanji von Emory beteuerte zudem, dass nach der Epidemie 2022 viele schwule Männer schnell das Interesse an der Mpox-Impfung verloren hatten, nachdem der Ausbruch der Krankheit für sie nicht mehr von vorrangiger Bedeutung war. Eine sehr ähnliche Entwicklung war auch in Deutschland zu beobachten, wo insgesamt rund 3.800 Menschen daran erkrankten. „Wenn Sie noch nicht geimpft sind und die Kriterien erfüllen, sollten Sie sich impfen lassen“, so Titanji. 

Der neue Virustyp 

Die neue Virusvariante, die den Experten Sorgen bereitet, hat binnen kürzester Zeit allein in der Demokratischen Republik Kongo in diesem Jahr bereits 20.000 Menschen befallen, so die CDC. Besorgniserregend ist außerdem, dass diese Virusklade offenbar viel leichter übertragbar ist und höhere Raten an schweren Erkrankungen und Todesfällen verursacht als die frühere Variante von 2022. 

Die Sterblichkeitsrate im Kongo ist so rund 25 mal größter als damals – fünf Prozent der Erkrankten sterben. Bei dem weltweiten Ausbruch 2022 waren es „nur“ 0,2 Prozent der Mpox-Fälle. Besonders anfällig für schwere bis tödliche Verläufe sind Menschen mit HIV. Bisher ist die neue Virusvariante allerdings nicht außerhalb Afrikas aufgetreten. 

Dieser Zustand könne sich aber sehr schnell ändern, warnt auch Ira Longini, Biostatistikerin an der Universität von Florida: „Wir stehen vor einer großen, potenziell gefährlichen Situation.“ Die Experten gehen davon aus, dass die bisher mögliche zweifache Impfung gegen Mpox bis zu einem großen Grad auch vor der neuen Variante schützen kann. Finale Studienergebnisse liegen hierzu allerdings erst Ende 2025 vor. 

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