Direkt zum Inhalt
Überprüfung von NGOs

Überprüfung von NGOs Scharfe Kritik am Vorgehen von CDU/CSU kommt von Linken und den Grünen

ms - 26.02.2025 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Die Unionsfraktion hat über 550 Fragen zu den Verbindungen von Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) und Parteien gestellt und will die Neutralität der staatlich geförderten Vereine überprüfen lassen – darunter sind auch mehrere queer-positive Verbände. Grüne und Linke kritisieren das Vorhaben scharf. 

Eine Frage der Neutralität

Die CDU/CSU erklärte so unter Federführung von Friedrich Merz und Alexander Dobrindt: „Die Frage nach der politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen sorgt aktuell zunehmend für Debatten. Hintergrund sind Proteste gegen die CDU Deutschlands, die teils von gemeinnützigen Vereinen oder staatlich finanzierten Organisationen organisiert oder unterstützt wurden. Dies wirft die Frage auf, inwiefern sich gemeinnützige Vereine, die zusätzlich noch mit Steuergeldern gefördert werden, parteipolitisch betätigen dürfen, ohne ihren Gemeinnützigkeitsstatus zu gefährden.“ 

Die Anfrage bezieht sich dabei auch auf eine Berichterstattung der Welt-Zeitung, demnach zahlreiche NGOs, die sich öffentlich politisch links positioniert haben, finanzielle Mittel direkt aus den Ministerien bekommen sollen, beispielsweise durch das „Demokratie leben!“-Projekt. „Dies stellt ein Spannungsverhältnis dar, denn wenn diese Organisationen aktiv in politische Meinungsbildung eingreifen, könnte dies ein Verstoß gegen die demokratische Grundordnung sein (…) Die Kritik an der Einflussnahme gemeinnütziger Organisationen geht jedoch über einzelne Proteste hinaus. Manche Stimmen sehen in den NGOs eine Schattenstruktur, die mit staatlichen Geldern indirekt Politik betreibt“, so die Union in ihrer Kleinen Anfrage weiter. 

Zu den Organisationen, die jetzt hinterfragt werden, gehören unter anderem die Neuen deutschen Medienmacher*innen, die Amadeu Antonio Stiftung oder auch die Netzwerke Campact und Correctiv sowie zudem die „Omas gegen Rechts“. Je nach Auskunft könnten den Vereinen künftig Mittelkürzungen bevorstehen.  

Kritik von Grünen und Linken

Sven Giegold, Vorstandsmitglied der Grünen, erklärte gegenüber dem Spiegel, die Methoden erinnerten an autoritäre Regierungen wie in Ungarn. Die Links-Fraktion sieht in dem Vorgehen einen „beispiellosen Angriff auf die demokratische Zivilgesellschaft“. 

Die Linke queer betonte dabei bereits vorab überdies eine Attacke auf queere Organisationen, so die zwei Bundessprecher Daniel Bache und Frank Laubenburg: „Mal ganz offen, mal verdeckt droht die CDU queeren Aktivist_innen, Vereinen und Verbänden mit Konsequenzen, wenn sie sich öffentlich gegen die CDU/CSU und deren Politik aussprechen (…) CDU/CSU orientieren sich an den trumpschen Einschüchterungen, Drohungen und Repressionen.“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.