Kein Urlaub für dich?! Jeder Fünfte aus der Community kann sich keinen Urlaub leisten
Double Income No Kids – die berühmte DINK-Formel, das Ziel vieler Marketing-Experten, gerade wenn es um Urlaube und schöne Reisen geht. Viele schwule Männer in Partnerschaften gehören zu dieser Gruppe von Menschen, die kinderlos mit zwei Einkommen mehrfach im Jahr ins Ausland für eine Auszeit reisen können. Allerdings nicht alle.
Kein Urlaub für 2,1 Millionen LGBTIQ+-Menschen
Das Klischee vom durchwegs gut situierten schwulen Mann bekommt mit den neusten Daten des Bundesamtes für Statistik abermals Kratzer: Jeder fünfte Bundesbürger (21%) konnte sich 2024 keine einwöchige Urlaubsreise leisten. In Zahlen sind das 17,4 Millionen Menschen, darunter fast 2,1 Millionen LGBTIQ+-Personen. Mit Fokus auf die besonders werberelevanten Schwulen, Lesben und Bisexuellen sind fast 1,6 Millionen davon betroffen.
Vor wenigen Monaten zeichnete eine Studie des Paritätischen Gesamtverbandes ein ähnliches Bild, rund 2,1 Millionen LGBTIQ+-Menschen in Deutschland sind armutsgefährdet, darunter überproportional fast 900.000 junge queere Personen unter 20 Jahren, wie eine dritte Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit festhielt.
Singles und Familien
Die Zahlen stagnierten zuletzt und sanken 2024 nur geringfügig. Von der Unmöglichkeit eines Urlaubs sind in der Community vor allem Singles (29%), Alleinerziehende mit einem Kind (38%) sowie Regenbogenfamilien mit drei Kindern oder mehr (29%) betroffen. Doch auch bei kinderlosen Paaren herrscht nicht überall Eitel Sonnenschein, etwa jedes sechste homosexuelle oder queere Paar (15%) kann sich eine Urlaubsreise einmal im Jahr ebenso nicht leisten.
Im europäischen Vergleich schneidet die deutsche Community dabei allerdings noch besser ab. Laut der europäischen Statistikbehörde Eurostat kann sich in Europa jeder vierte Haushalt (27%) keinen Urlaub mehr leisten, wobei die Zahlen von Land zu Land stark variieren. Menschen aus Luxemburg (9%), Schweden (12%) und den Niederlanden (13 %) sind davon am wenigsten betroffen, während Personen aus Rumänien (59%), Griechenland (46%) und Bulgarien (41%) sehr oft auf ihren Urlaub verzichten mussten.