Hilfe für LGBTIQ+-Menschen Queersensible Anzeigenangebote der Polizei Bremerhaven
Die Polizei in Bremerhaven will mit einer neuen besonderen Aktion dafür sorgen, dass sich mehr LGBTIQ+-Menschen trauen, ein Hassverbrechen zur Anzeige zu bringen. Rund 90 Prozent aller Attacken und Angriffe gegen die Community werden bis heute deutschlandweit nicht gemeldet, oftmals haben die Opfer Angst oder schämen sich – oder haben Bedenken, die Polizei nimmt sie nicht ernst. In Bremerhaven soll es deswegen ab sofort die sogenannte queersensible Anzeigenaufnahme geben.
Polizei will Angst nehmen
Einmal monatlich haben homosexuelle und queere Menschen dann dazu Gelegenheit, Startschuss ist bereits kommende Woche am ersten Oktober in der "Alten Bürger". Zumeist wird der polizeiliche Ansprechpartner für LGBTIQ+, Kriminaloberkommissar Oliver Viehweger, die Gespräche führen und gegebenenfalls auch die Anzeigen aufnehmen.
„Diskriminierung und queerfeindliche Gewalt bedeuten für Betroffene neben körperlichen Schäden auch eine hohe emotionale Belastung. Möglicherweise zögern Betroffene, solche Straftaten bei der Polizei anzuzeigen. Diesem Umstand möchte die Polizei Bremerhaven positiv entgegentreten und bietet künftig eine sogenannte queersensible Anzeigenaufnahme mit der LGBTIQ*-Ansprechperson der Behörde an“, bekräftigt Viehweger das besondere Engagement.
Treffen im geschützten Rahmen
Die Sprechstunden finden deswegen auch außerhalb einer Polizeidienststelle statt. Als Treffpunkt wurde die afz-Quartiersmeisterei "Alte Bürger" in der Bürgermeister-Smidt-Straße angedacht. Jeden ersten Mittwoch im Monat von 13.30 bis 16.00 Uhr haben dann LGBTIQ+-Menschen die Möglichkeit, sich mit ihren Problemen und Fragen direkt an hilfsbereite Polizisten zu wenden.
Die Beamten beraten auch unvoreingenommen oder vermitteln anderweitig Hilfeeinrichtungen weiter – eine Strafanzeige ist also keine Grundvoraussetzung, um vor Ort zu erscheinen. „Das Angebot soll auch diejenigen ermutigen, die Zeug:innen von Queerfeindlichkeit wurden und diese zur Anzeige bringen möchten“, so Viehweger. Der LGBTIQ+-Ansprechpartner ist ansonsten auch via E-Mail unter LGBTIQ@polizei.bremerhaven.de sowie unter Telefon 0159/04051022 erreichbar.