Berliner SchwuZ muss schließen Trotz diverser Bemühungen war der Club nicht zu retten
Der Kult-Club der Berliner Community, das SchwuZ, muss schließen. Trotz mehrerer Rettungsversuche und einer Spendenkampagne in den letzten Monaten konnte das Ende des Clubs nun doch nicht mehr aufgehalten werden, wie das Führungsteam jetzt mitteilte.
Kein Investor in Sicht
In einem emotionalen Statement auf Facebook schrieben die Betreiber: „Diese Zeilen zu schreiben fällt uns unglaublich schwer. Leider müssen wir euch mitteilen, dass das SchwuZ schließen wird. Nach monatelangen Hoffnungen, intensiven Gesprächen und einem umfassenden Prozess mit potentiellen Investor*innen hat sich keine Partei gefunden, die das SchwuZ im jetzigen Zustand übernehmen und weiterführen möchte, oder die nötigen Mittel aufbringen kann. Wir haben alles versucht, doch am Ende hat es nicht gereicht.“
Rund fünf Jahrzehnte Community-Geschichte
Vor fast fünf Jahrzehnten öffnete das „Schwulenzentrum“ 1977 und war damals eine zentrale Anlaufstelle für die Schwulenbewegung in West-Berlin – zu einer Zeit, als Homosexuelle gesellschaftlich geächtet und durch den Paragrafen 175 sogar kriminalisiert wurden, wenige Jahre, bevor die Aids-Epidemie die Welt veränderte. Jahre später wurde der Club immer mehr zum Treffpunkt der ganzen queeren Community.
Ein letztes Mal öffnet der Club jetzt kommende Woche. „Lasst uns die letzten gemeinsamen Wochen nutzen, um noch einmal zusammenzukommen. Um zu tanzen, zu lachen, zu weinen und Erinnerungen zu teilen und all das zu feiern, was wir gemeinsam geschaffen haben. Unsere letzte Party findet am 1. November statt und wir möchten sie gemeinsam mit euch feiern, als das, was sie ist: Ein Abschied, aber auch ein großes Dankeschön. Ein Dankeschön an euch, die mit so viel Herzblut, Kreativität und Ausdauer dieses Abenteuer Namens SchwuZ seit 1977 möglich gemacht haben“, so das Team abschließend.