True Blood Die finale Staffel
„True Blood“ war schon immer quasi die Erwachsenenversion von „Vampire Diaries“ oder „Twilight“. Viel mehr Blut, mehr Sex und mehr Drogen – wobei es sich bei letzten um „V“ handelt - Vampirblut als besonderer Kick. Nun geht mit der siebten Staffel auch diese Serie zu Ende. Erschaffen von Alan Ball, dem Schöpfer der großartigen HBO-Serie „Six Feet Under“, fand „True Blood“ schnell eine große Fangemeinde. Dies lag vor allem auch an den interessanten Figuren, angefangen bei Sookie Stackhouse und ihrem heißen Bruder Jason, über Tara, Lafayette und Sam bis hin zu Arlene, Andy und Hoyt. Und nicht zu vergessen die Vampire: Während Bill eine eher gemäßigte Version gibt, sind Eric und Pam vor allem die bösen, klassischen Vampire in diesem Spiel. Besonders letztere hat mit ihrer Coolness eine erstaunlich große Fangemeinde für sich gewinnen können. Die Serie wurde mit mehreren Awards ausgezeichnet, darunter einem Golden Globe für Anna Paquin sowie einem Emmy und einem Screen Actors Guild (SAG) Award für das beste Ensemble.
Auch wenn „True Blood“ nach dem Rückzug von Schöpfer Alan Ball ein wenig nachgelassen hat bzw. sich in immer abstruseren Geschichten um mystische Gestalten wie Feen und Werwölfe verloren hat, so blieb sie dennoch auf einem recht hohen Niveau. Jetzt erscheint die finale Staffel endlich auf DVD & Bluray. In den letzten zehn Folgen werden nun noch einmal alle Register gezogen. Alte Beziehungen zerbrechen, neue entstehen und bei einigen Figuren scheint das Motto nun zu lauten „Alles noch mal auf Anfang“.
Wie geht es in Staffel sieben weiter? Bon Temps wird von den so genannten Hep V-Vampiren heimgesucht. Rund um das Bellefleur's tobt ein wilder, brutaler Kampf zwischen Menschen und gesunden Vampiren einerseits und den mit Hep V infizierten Vampiren, kurz H-Vampiren, andererseits. Tara versucht, ihre völlig verängstigte Mutter Lettie Mae zu beschützen, während Arlene, Holly, Jane Bodehouse und Deputy Kevin Ellis von H-Vampiren verschleppt werden. Währenddessen machen die Bewohner von Bon Temps vor allem Sookie für die Gewalt und das Chaos verantwortlich. Pam ist weiter auf der Suche nach ihrem Schöpfer Eric und die ersten liebgewonnenen Figuren müssen ihr Leben aushauchen. Die Bedrohungen von außen nehmen zu. Aber auch neue Entwicklungen nehmen ihren Anfang. So hat beispielsweise Jason einen durchaus interessanten Traum in Bezug auf Eric. Lafayette hingegen fühlt sich wie neugeboren, nachdem seine Besessenheit offenbar Vergangenheit ist. So ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass er sich wieder mehr um sich kümmert, und da kommt ihm James sehr gelegen. Und Sookie? Sie sitzt nach wie vor zwischen allen Stühlen. Auf der einen Seite Familie und Freunde, auf der anderen die Vampire und dann sind da auch noch ihre Feenkräfte.
Es gibt im Laufe dieser Staffel einige erhellende Rückblicke. Man erfährt beispielsweise, wie Pam und Eric zum „Fangtasia“ gekommen sind. Pam gefangen in einer Kleinstadtvideothek, mit unendlicher Einöde vor sich, ist einfach nur herrlich. Auch die Entwicklung in Sachen Mode und Frisuren von den Achtzigern über die Neunziger bis hin zu 2006 an den beiden Vampiren ist ausgesprochen amüsant anzusehen. Ausgerechnet Eric und Pam sind es erstaunlicher Weise auch, die die einzelnen Folgen immer wieder mit bissigen Kommentaren würzen, sodass es Spaß macht, dabei zu bleiben.
Die letzte Folge bleibt leider weit unter ihren Möglichkeiten, der Serie einen angemessenen Abschluss zu geben. Irgendwie haben die Drehbuchautoren offenbar die Bremse angezogen und es läuft vieles auf eine heile Welt in Bon Temps hinaus. Hier wäre deutlich mehr möglich gewesen. Dass HBO es auch anders können, haben sie beispielsweise mit der Finalfolge von „Six Feet Under“ bewiesen. Wenn man die vorangegangenen Staffeln schon in seinem Regal stehen hat, dann sollte sich die finale Staffel natürlich auch noch dazugesellen.