Coming Out auf dem Fußballplatz Immer mehr Sportler entscheiden sich dazu
Der Fußball macht langsam, aber allmählich Fortschritte. Einige Fußballer in den höheren Ligen haben sich in den letzten Jahren geoutet.
Jakub Jankto, Mittelfeldspieler der tschechischen Nationalmannschaft, ist der erste Fußballprofi Tschechiens, der sich vor kurzem zu diesem Schritt entschieden hat.
Der 27-Jährige, der aus Prag stammt, erklärte, dass er seine Sexualität nicht mehr verstecken möchte und frei leben wolle. Jankto hat sich aus persönlichen Gründen erst einmal vom Fußball zurückgezogen und legt eine Pause ein.
Tschechien wird leider ohne ihn bei der EM 2024 antreten. Das Team hat sich mit guten Quoten neben Albanien in der Gruppe E durchgesetzt. Für Wettliebhaber ist es auch möglich, Tipps für die EM-Spiele Tschechiens mit einem Online Wetten Bonus abzugeben.
Neben anderen Spielern hat Neymar bekannt gegeben, dass er voll hinter Jankto steht. Nicht nur der Star von Paris Saint-Germain, sondern auch die LaLiga, die Premier League, UEFA unterstützen Janktos Entschluss, sich zu outen.
Fußballspieler, die sich geoutet haben
Auch offen mit ihrer Sexualität gehen unter anderem Collin Martin, der in den USA spielt, sowie Josh Cavallo und Andy Brennan aus Australien um.
In Deutschland ist unter anderem Fußballfunktionär Thomas Hitzlsperger den gleichen Weg gegangen. Zusammen mit dem VfB Stuttgart gewann Hitzlsperger 2006/07 die Deutsche Meisterschaft in der Bundesliga und belegte in der WM den dritten Platz.
Hitzlsperger ist heute auch hin und wieder im TV als Experte tätig. Zum Beispiel berichtete er über die WM 2014, die in Brasilien stattfand. Fußball ist etwas, das viele Männer weltweit schätzen und eine Mehrzahl von Fußballfans beteiligen sich gerne am Spiel, sei es im Publikum bei den Spielen oder einfach zu Hause mit Freunden vor dem Bildschirm.
Spieler wie Jankto öffnen anderen Spielern Türen. In der Bundesliga, der Premier League und anderen Ligen könnten Spieler bald denselben Weg gehen.
Marcus Urban bespricht seine Erfahrungen im Buch „Versteckspieler“
Marcus Urban, der in den 80er Jahren als Jugendnationalspieler in der DDR und in den 90er Jahren als Amateurfußballer in Erfurt auf dem Platz stand, bekennt sich schon seit Jahren öffentlich zu seiner Sexualität und setzt sich auch dafür ein, dass andere dies tun können.
Urban beschreibt in seiner Autobiografie „Versteckspieler“, wie schwer es für ihn war, seine Homosexualität zu verstecken.
Urban setzt sich heute sehr stark für Toleranz in allen Bereichen des Fußballs ein und tritt oft in Interviews oder bei Diskussionen im Fernsehen auf.
Die ersten Schritte in die richtige Richtung
Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung und eine wichtige Entwicklung, nicht nur für den Fußball, sondern für Sport allgemein.
Im Februar postete Minor League Baseball-Spieler Anderson Comas auf Instagram sein Coming Out. Greg Louganis, der die Goldmedaille der Olympischen Spiele in den Achtzigerjahren im Wasserspringen gleich viermal gewonnen hatte, war bis 2021 mit Johnny Chaillot verheiratet.
Brian Boitano, Olympiasieger im Eiskunstlauf sagte bei seinem Coming Out 2013: „Ich bin ein Sohn, ein Bruder, ein Onkel, ein Freund, ein Sportler, ein Koch, ein Autor. Und schwul zu sein ist nur ein weiterer Teil von mir.“
Offen mit seiner Homosexualität geht auch NFL-Profi Michael Sam um. Der 23-Jährige gilt als einer der besten Nachwuchs-Footballspieler und viele Footballfans haben große Hoffnungen für seine zukünftigen Leistungen. In Bezug auf die Fußballkultur ist das Outing von Spielern auch ein großer Schritt nach vorne für Fans.
Es ist entscheidend, vorsichtig zu sein und sich an realen Erfahrungen zu orientieren, aber man kann auch zunehmend optimistisch sein und der Zukunft positiv entgegensehen.