Direkt zum Inhalt
Lars Tönsfeuerborn über seine Affenpocken-Infektion
Rubrik

„Die absolute Hölle“ Lars Tönsfeuerborn über seine Affenpocken-Infektion

co - 04.10.2022 - 12:00 Uhr

Reality-Star Lars Tönsfeuerborn (32) wurde 2019 als Kandidat der ersten deutschen gay Dating-Show bekannt. Damals eroberte er in der allerersten Staffel von „Prince Charming“ das Herz des Prinzen Nicolas Puschmann. Nach längerem Auf und Ab trennten die beiden sich im September 2021 endgültig (SCHWULISSIMO berichtete). Im Juni 2022 infizierte er sich dann mit Affenpocken, schämte sich aber zuerst so sehr, dass er mit niemandem darüber sprechen wollte.

Überwältigende Scham

In seinem Podcast „Schwanz & Ehrlich“ klärt Tönsfeuerborn seine Zuhörerschaft mit zwei Freunden über schwulen Sex auf. Dort sprach er nun auch über seine Affenpocken-Infektion. Auf Instagram teilte der TV-Star ein Foto seiner Erkrankung und gab einen Einblick in seine Gefühle: „Dieser Schritt hat mich verdammt viel Überwindung gekostet! […] Normalerweise schäme ich mich für nichts, aber in diesem Fall habe ich mich unfassbar geschämt. Nichtmal meinen engsten Freunden konnte ich es sagen.“

Angst vor Stigmatisierung

„Ich denke es war die allgemeine Stigmatisierung zur Schwulenseuche, der Umgang von Behörden und der Politik mit diesem Virus“, so Tönsfeuerborn über seine Zurückhaltung. Auch die Haltung der Gesellschaft habe gewiss dazu beigetragen. „Und zur Krönung wurde ich von meinem jetzt ehemaligen Hausarzt auch noch auf eine unangenehme Art und Weise stigmatisiert.“

Ein Moment der Unvorsichtigkeit

„Ich habe mich direkt zu Beginn des Ausbruchs zurückgenommen und niemanden mehr gedatet“, so Tönsfeuerborn. Er habe enge Kontakte bewusst vermieden – bis zu dem Tag, an dem er sich infizierte: „Dann hatte ich ein Date und es war ein Volltreffer. Mein Gegenüber war direkt nachdem er es erfahren hat, so fair und aufrichtig und hat mich informiert. Sodass ich die entsprechenden Schritte einleiten konnte.“

Über die Affenpocken-Infektion

Die drei Wochen, in denen er die Krankheit ausstand, waren für Tönsfeuerborn „die absolute Hölle“: „Selten hatte ich derartige Schmerzen, tagelanges Fieber und Schwellungen, die mir nur erlaubten auf dem Rücken zu liegen. An Bewegung war nicht zu denken. Und der Juckreiz war unerträglich.“

Das sagt das RKI

Laut dem Robert-Koch-Institut werden Affenpocken von Mensch zu Mensch übertragen, vor allem bei sexuellen Begegnungen. Die Inkubationszeit betrage drei bis 21 Tage. Erkrankte litten wie Tönsfeuerborn häufig an Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen. Auch geschwollene Lymphknoten, Frösteln und Abgeschlagenheit gehören zu den Symptomen. Typisch seien außerdem schmerzhafte und juckende Flecken oder Pusteln.

Ermahnung an seine Fans

„Nehmt es nicht auf die leichte Schulter“, so Tönsfeuerborn weiter. Auch wenn Affenpocken mild verlaufen könnten, sei das keine Garantie. Er bat seine Fans: „Verurteilt niemanden und passt auf euch auf. Denn es kann jeden treffen.“ Es sei nun wichtig, „sich aufzuklären und der Stigmatisierung entgegenzuwirken“. 

Tönsfeuerborn im Dschungelcamp

2021 nahm Tönsfeuerborn an der „Dschungelshow“ teil. Dass die Prominenten sich während der Show ihre Probleme von der Seele reden, ist bekannt. Auch Tönsfeuerborn packte aus und sprach laut TZ über den Tod seiner Mutter: „Ich war sechs oder sieben als es bei meiner Mutter losging. Sie hat jahrelang unter Depressionen gelitten. [...] Das hat einfach dazu gehört, dass Mama in der Klinik war. [...] Kurz vor meinem 13. Geburtstag hat sie sich das Leben genommen“. Hätte Tönsfeuerborn damals gewonnen, hätte er das Preisgeld von 50.000 Euro an Organisationen gespendet, die Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen.

 

Hier gibt es Hilfe

Die Berichterstattung über Suizid ist ein überaus sensibles Thema. Wir möchten es in KEINSTER Weise glorifizieren oder romantisieren. Viele Menschen, die durch Suizid sterben, leiden an einer psychischen Erkrankung. Wenn es dir nicht gut geht oder du daran denkst, dir das Leben zu nehmen, versuche mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen findest du unter: www.telefonseelsorge.de

Auch Interessant

Bewunderung von Schwulen

Jennifer Coolidge und die Community

Warum sind schwule Jungs der Hollywood-Schauspielerin Jennifer Coolidge (2 Broke Girls) seit langem verfallen? Coolidge lüftete jetzt das Geheimnis!
Tom Daley im Reality-TV

Ein Schloss voll LGBTIQ+-Promis

Die BBC dreht mit 19 Promis derzeit das neue Reality-Format „Celebrity Traitors“ - mit dabei sind LGBTIQ+-Lieblinge wie Tom Daley und Stephen Fry.
Rekorde bei Beyoncé

Mega-Erfolg des Community-Lieblings

Die US-Pop-Sängerin und Community-Liebling Beyoncé schreibt neue Rekorde während ihrer Mega-Tour in diesen Tagen in den USA und Großbritannien.
Siegried & Roy als Serie

Die Zauberer kommen zurück

Comeback von Siegfried & Roy: In einer Mini-Serie soll das Leben der Magier nachgezeichnet werden, in den Hauptrollen Jude Law und Andrew Garfield.
Berühmtes Milliardärs-Outing

Barry Diller ist schwul

Der Ehemann von Modeschöpferin Diane von Fürstenberg, Barry Diller, hat sich mit 83 Jahren als schwul geoutet - nach rund 24 Jahren Ehe.
Madonna bei Netflix

Mini-Serie über die Queen of Pop

Madonna kommt zu Netflix! Der Streamingdienst plant eine Mini-Serie über die Queen of Pop und will dabei auch ihre Beziehung zu LGBTIQ+ thematisieren.
Staunen in der Gay-Sauna

Ein besonderer Gast geht viral

Eine Sauna und ihr 93-jähriger Gast sorgen in den USA derzeit für viel Gesprächsstoff - die Rede ist von einem "dritten Bein" beim Senioren.
Schwärmereien von Billy Idol

Schwulenclubs und die Community

Der britische Rockmusiker Billy Idol ist der Gay-Community bis heute sehr verbunden und erinnert sich an die Anfänge seiner Karriere in Schwulenclubs.
Kritischer Blick auf den ESC

Nemo gibt Tipps zum ESC-Gewinn

Der Schweizer Shootingstar Nemo rät zu einem neuem Umgang mit dem ESC-Trubel und gibt Tipps, wie sich der mediale Irrsinn überleben lässt.