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John Riot versucht es ein zweites Mal beim ESC
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Bewerbungen für Deutschland John Riot versucht es ein zweites Mal beim ESC

co - 13.11.2023 - 16:00 Uhr

Ganze 693 Show-Acts wollen für Deutschland am Eurovision Song Contest 2024 im schwedischen Malmö teilnehmen. Einer von ihnen ist Sänger und Songwriter John Riot (31) aus Frankfurt am Main. 2019 versuchte er es das erste Mal beim ESC – sein Song „Anymore“ scheiterte allerdings damals in der Vorauswahl. Jetzt will Riot es erneut versuchen.

Er ist zuversichtlich

„Ich manifestiere jeden Tag, habe mein Ziel in der ganzen Zeit nicht aus den Augen verloren“, so Riot auf Instagram. Dennoch versucht er es erst zum ESC 2024 wieder, denn: „Jetzt fühlt es sich erst richtig an.“ Bei seinem ersten Versuch hatte Riot noch für die Produktionsfirma der VOX-Sendung „Goodbye Deutschland“ gearbeitet. Heute konzentriert er sich ganz auf die Musik. Über die üblichen extravaganten Shows und Kostüme beim ESC sagt der Musiker: „Es sollte wichtig bleiben, dass der Gesang dabei nicht untergeht. Ich habe hart an mir gearbeitet, erstmals einen Plattenvertrag und ein großes Team hinter mir, schreibe auch Songs für andere.“

Lied über Mobbing und Ausgrenzung

Riots neuer ESC-Song „Intoxicated“ ist laut ihm das wichtigste und zugleich ehrlichste Lied seiner Karriere. „Ich wurde geschlagen, bespuckt und beleidigt, weil ich schwul bin“, erklärte John. Davon blieb dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein, zurück. „Von außen hieß es immer nur: Du bist falsch und so, wie du bist, ist es schlecht. Das hat bei mir sogar zu Suizidgedanken geführt. Das Thema Schwulsein war, noch bevor ich es von mir selbst wusste, extrem negativ behaftet, mit viel Scham und Ekel.“ All diese Erfahrungen flossen in den Song ein, den Riot bereits im Sommer schrieb – eigentlich einfach nur für sich, um das damalige Trauma zu verarbeiten und sich davon frei zu machen. Jetzt möchte er den Song Europa präsentieren und sein Publikum zu mehr Toleranz und Akzeptanz aufrufen. Öffentlich zugänglich ist bisher nur eine Akustik-Demoversion des Songs.

Woher man Riot kennt

Im TV ist der Sänger kein Unbekannter: 2016 trat er bei „The Voice of Germany“ auf. Damals scheiterte er bereits an den Blind Auditions. Dennoch war er überglücklich, es überhaupt so weit geschafft zu haben. Sein Auftritt brachte ihm trotzdem eine tolle Chance ein: Die Gruppe Staubkind, deren Song „Wunder“ er im Fernsehen performte, lud ihn auf ihre Tour ein. Dabei durfte er das Lied gemeinsam mit der Band auf der Bühne aufführen. „Das war ein ganz besonderer Moment“, erinnerte er sich gegenüber SCHWULISSIMO. „Die Leute sind ausgeflippt. Da wusste ich, du kannst jetzt nicht aufgeben.“

Seither gab es jede Menge Kollaborationen mit anderen Musikschaffenden: „Ich habe mit super vielen Leuten zusammengearbeitet und jede Chance genutzt, um im Studio aufnehmen zu können oder auch mit anderen Künstlern Songs zu schreiben. Im Musikbusiness ist es super wichtig, sich gut zu vernetzen, mit möglichst vielen Leuten zu arbeiten und so genug Erfahrungen zu sammeln“, erklärte er. Zur Feiertagssaison 2022 veröffentlichte Riot beispielsweise den Song „Santa Sorry“ mit Mitchy Katawazi. Katawazi will ebenfalls zum ESC: Dieses Jahr versuchte er es beim TikTok-Voting für „Unser Lied für Liverpool“ und meldete sich auch für 2024 an.

„Das deutsche Finale 2024“

Neben Riot haben sich etliche weitere Music-Acts beworben. An Musikrichtungen mangelt es gewiss nicht: Neben diversen Pop- und Dance-Künstlerinnen und -Künstlern gibt es da beispielsweise das „Kuschelpunk“-Trio Gute Katze Böse Katze, das Electro-Duo Tilly Electronics, das ausschließlich in schwarzen Morphsuits auftritt, oder die Folk-Rock-Band Versengold, die schon drei Top-5-Alben herausbrachte.

Daneben gibt es auch Künstler wie Betül, die weder auf Deutsch noch auf Englisch singen, und alte Bekannte aus den TikTok-Bewerbungen für 2023 wie From Fall to Spring, Will Church und Ikke Hüftgold, der letztes Jahr als TikTok-Voting-Sieger am Vorentscheid teilnahm. Mit dabei ist außerdem der berühmte Komponist Ralph Siegel, der vor genau 50 Jahren zum ersten Mal ein Lied zum ESC schickte und vor 42 Jahren mit „Ein bißchen Frieden“ gewann. 2024 singt für ihn DSDS-Halbfinalistin Aileen Sager.

Am Ende werden von den fast 700 Bewerbungen nur acht bis zehn im deutschen Vorentscheid antreten. Dieser wird am 16. Februar in Berlin ausgetregen. Das Finale des Eurovision Song Contest findet dann am 11. Mai statt.

 

Hier gibt es Hilfe

Die Berichterstattung über Suizid ist ein überaus sensibles Thema. Wir möchten es in KEINSTER Weise glorifizieren oder romantisieren. Viele Menschen, die durch Suizid sterben, leiden an einer psychischen Erkrankung. Wenn es dir nicht gut geht oder du daran denkst, dir das Leben zu nehmen, versuche mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen findest du unter: www.telefonseelsorge.de

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