Der Nazi & Der Friseur
Nach dem Roman von Edgar Hilsenrath
Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2016
Der Nazi, der sich selbst zum Juden macht: Edgar Hilsenraths Romangroteske, die in deutscher Sprache erstmals 1977 in Köln erschien, nimmt eine verstörende Erzählperspektive ein. Max Schulz, gelernter Friseur, macht in den 1930-er Jahren Karriere in der SS. Als Wachmann eines
Konzentrationslagers tötet er mit eigener Hand seinen jüdischen Schulfreund Itzig Finkelstein und dessen ganze Familie. In der Nachkriegszeit nimmt er Itzigs Identität an, um sich der Verfolgung zu entziehen, und wandert nach Palästina aus. Max-Itzig, der Massenmörder, bringt es dort zum Untergrundkämpfer für den Staat Israel und zum geachteten Besitzer eines Friseursalons.
Hilsenraths Provokation, die Shoah aus der Sicht eines Täters zu erzählen, hat an Wirksamkeit nichts eingebüßt. Die Doppelgestalt des Massenmörders, der in die Haut seines Opfers schlüpft und davonkommt, rührt an Grundfragen von Ethik, Moral und Schuld.
Mit Till Brinkmann, Philipp Sebastian| Bühnenfassung/Inszenierung Judith Kriebel | Ausstattung Susanne Weibler
Formulierung für Kurzankündigungen:
DER NAZI & DER FRISEUR. Nach dem Roman von Edgar Hilsenrath. Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2016
Spieltermine: 15. und 16. Februar, jeweils 20:00 Uhr
Eintritt: 18 Euro/ ermäßigt 12 Euro