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25
May
2022

Autorenlesung aus »Der Unpolitische. Wolfgang Liebeneiner im Dritten Reich«

19:00
Metropolis Kino
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»Wolfgang Liebeneiner war einer der bekanntesten Regisseure im nationalsozialistischen Deutschland. Er hat in dieser Zeit und unter diesen Umständen eine beeindruckende Karriere gemacht. Ende der zwanziger Jahre begann er als Schauspieler in München unter Falckenberg und Hilpert und stand schon kurz danach in Reinhardts Deutschem Theater in Berlin auf der Bühne.

In Max Ophüls’ berühmten Film Liebelei wurde er für die Leinwand entdeckt, spielte danach in 22 Filmen mit und bekam 1937 seinen ersten Filmvertrag als Regisseur. Gleichzeitig war er Mitglied an Gründgens’ Preußischem Staatstheater, Künstlerischer Leiter der neugegründeten Filmakademie, Mitglied im Präsidialrat der Reichstheaterkammer, ehrenamtlicher Leiter der Fachschaft Film in der Reichsfilmkammer, wurde von Goebbels zum Professor ernannt und war 1945, am Ende des Krieges, Produktionschef der Ufa und Regisseur des unvollendeten, letzten deutschen Großfilms Das Leben geht weiter. Als das Nazireich am 8. Mai 1945 unterging, war er noch keine 40 Jahre alt.

Dieser Wolfgang Liebeneiner war mein Schwiegervater. Ich habe ihn nur ein einziges Mal getroffen, aber diese unglaubliche Karriere hat mich interessiert. Ich bin ebenfalls Schauspieler und Regisseur und mein beruflicher Werdegang begann in der DDR.

Wolfgang Liebeneiner war 39, als der Nationalsozialismus in Schutt und Asche versank, ich 36, als ich die DDR verließ. Sind gewisse Erfahrungen überhaupt vergleichbar? Viele seiner Aussagen über die Arbeit im nationalsozialistischen Deutschland kamen mir merkwürdig vertraut vor und ich habe mich immer gefragt, was wäre aus mir geworden? Widerstandskämpfer? Nazi? Oder auch ein Unpolitischer?« (Holger Mahlich)

25.5. 1900 Zu Gast ist der Hamburger Schauspieler und Autor Holger Mahlich

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Metropolis Kino Kleine Theaterstraße 10 20354 Hamburg

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