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14
Nov
2019

Fischerhude: Leben im Faschismus / Böll-Stiftung Bremen

17:30
City 46
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Der Historiker Hannes Heer, der mit der von ihm konzipierten und geleiteten „Wehrmachtsausstellung“ nachhaltig die Legende einer „sauberen“ Wehrmacht widerlegte, untersucht am Beispiel Fischerhude die Gründe für den großen Erfolg der NSDAP gerade im ländlichen Raum. In den 1980er Jahren interviewte Heer die damals noch im Künstlerdorf lebenden Zeitzeug*innen: ehemalige Jung-Nazis, den unbehelligt zurückgekehrten Gründer der Fischerhuder NSDAP-Ortsgruppe und Vizegauleiter Heinrich Peper - aber auch die Mutter von Cato Bontjes van Beek. Ihre Tochter Cato wurde wegen regimefeindlicher Flugblätter im Alter von 22 Jahren hingerichtet.

Neben Heers Film „Fischerhude – Ein deutsches Dorf in der Nazizeit“ zeigt die Heinrich Böll-Stiftung Bremen am selben Abend auch Heers Dokumentation „Brûlez ces lettres – Verbrennt diese Briefe!“ über Widerstand im faschistischen Alltag: Catos Schwester Meme organisierte eine Hilfsaktion für französische Kriegsgefangene und versteckte deren Kassiber später in ihrem Fischerhuder Elternhaus. Am anschließenden Filmgespräch beteiligt sich neben Hannes Heer auch Stefan Krolle, der das Achimer Cato Bontjes van Beek-Gymnasium samt Archiv leitet.

Der 14.11.2019 ist der 99. Geburtstag von Cato Bontjes van Beek.

In Kooperation mit der Heinrich Böll-Stiftung Bremen

Do. 14.11. / 17.30 * Filme und Gespräch mit Historiker und Regisseur Hannes Heer

 

 

Die Filme:

D 1980 und 1986, jeweils 45 Minuten, NDR Produktionen

 

Fischerhude – Ein deutsches Dorf in der Nazizeit

In Gesprächen mit ehemaligen Jung-Nazis, mit der Mutter der wegen regimefeindlicher Flugblätter hingerichteten 22-jährigen Cato Bontjes van Beek und am Beispiel des aus dem Dorf stammenden und nach 1945 unbehelligt zurückgekehrten Gauleiter-Stellvertreters Peper werden die Gründe für den Sieg Hitlers auf dem Land gezeigt.

 

Brûlez ces lettres – Verbrennt diese Briefe!

Drei Kunststudentinnen organisierten1941 bis 1943 in der Berliner S-Bahn eine Hilfsaktion für französische Kriegsgefangene, die jeden Morgen mit demselben Zug zur Zwangsarbeit transportiert wurden. Eine von ihnen – die Malerin Meme Bontjes van Beek – hatte die Kassiber mit den Berichten und Wünschen der Franzosen später in ihrem Fischerhuder Elternhaus versteckt. Eine Geschichte vom Widerstand im faschistischen Alltag.

Location Info

Kontakt

City 46 Birkenstraße 1 Kommunalkino Bremen e.V. 28195 Bremen

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