Drama /Biopic Der Goldene Handschuh
Hamburg-St. Pauli in den Siebzigerjahren: Auf den ersten Blick ist Fritz „Fiete“ Honka ein ziemlich bemitleidenswerter Verlierertyp mit einem entstellten Gesicht. Wenn Fritz nicht gerade als Hilfsarbeiter einer Tätigkeit nachgeht, durchzecht er seine Nächte im Elbschlosskeller und vor allem in der Kiezkaschemme „Zum goldenen Handschuh“ auf dem Hamburger Berg. Denn hier zwischen Trinkern, Prostituierten, Zuhältern und anderen Gestalten der Nacht, kann man einsamen Frauen am besten näherkommen und ihnen nachstellen. Keiner der Stammgäste ahnt, dass der scheinbar harmlose „Fiete“ in Wahrheit ein wahres Monster ist. Mit großer Vorliebe vergewaltigt, schlägt und erwürgt Fritz Honka seine Opfer in seiner Wohnung und zerstückelt anschließend die Leichen, ehe er sie in der Abseite entsorgt. Damit der Verwesungsgestank nicht überhandnimmt, verteilt er hunderte Wunderbäume in seiner Wohnung und wird lange Zeit nicht gefasst...
Fatih Akins Film basiert auf dem wahren Fall Fritz Honkas, sowie dem gleichnamigen Roman von Heinz Strunk. In der Hauptrolle ist Jonas Dassler („Werk ohne Autor“) unter der Maske kaum zu erkennen. In weiteren Rollen sind u.a. Philipp Balthus („Deutschland 83), Marc Hosemann („Parfum“) und Hark Bohm („Aus dem Nichts“). Akin zeichnet hier das Leben des Mörders Fritz Honka mit einem aufwühlenden Film nach. Es zeigt nicht nur die Abgründe, sondern auch Verzweiflung und Resignation. Sehr sehenswertes Kleinod des deutschen Films.
im Kino ab 21. Februar