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Der Heiratstrend Wedding - Ja, ich will

sr - 28.01.2019 - 10:42 Uhr

Der Heiratstrend befindet sich wieder im Aufwind, und das beweisen nicht nur die zahlreich stattfindenden Hochzeitsmessen. Wo immer man sich im Freundeskreis umhört, es wird wieder mehr über das Heiraten gesprochen. Natürlich beschränkt sich das nicht allein auf Heteros: Auch die schwul-lesbische Community denkt immer öfter an einen Traum in Weiß! Und da natürlich fast immer aus Liebe geheiratet wird, soll dieses besondere Ereignis auch gebührend gefeiert und zelebriert werden. Das Angebot an Dekorationen, Einladungskarten, Hochzeitslocations, Ringen, Caterern und mehr ist so riesig, das auch die weniger geübte Hand ein Fest organisieren kann. Wir geben Euch ein paar Anregungen, Empfehlungen und Tipps, damit Ihr vielleicht schon jetzt von Eurer Hochzeit träumen könnt.
 

Terminplanung und Papiere
Ob Ihr nun Eure Hochzeit selbst plant oder Euch beratende Hilfe holt, der Termin des Festtages sollte langfristig geplant sein. So sind zwei Monate im Voraus schon viel zu knapp, denn allein die Suche nach der richtigen Location kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Ideal ist ein Termin, der rund 6 bis 8 Monate im Voraus liegt, um alles rechtzeitig auf die Beine zu stellen. Prüft auch unbedingt, welche Papiere beim Standesamt benötigt werden, dies kann in den Bundesländern variieren.
 

Hochzeitsplaner/-in
Ein/e Hochzeitsplaner/-in gehört in Amerika zum guten Ton, ja man wird schon schief angesehen, wenn man ganz ohne seine Heirat plant. In Deutschland aber ist die Buchung eines Hochzeitsplaners noch nicht selbstverständlich. Doch die Inanspruchnahme birgt vielerlei Vorteile: Die beauftragte Person bringt viele Jahre Erfahrung in der Organisation mit, hat ein sicheres Gespür für Menschen und Geschmack und hält einem am Feiertag den Rücken frei. Planer/-innen gehen auf die persönlichen Wünsche ein und übernehmen entweder nur eine beaufsichtigende Rolle zur Einhaltung aller Termine oder plant und macht Vorschläge für alle Bereiche
 

Hochzeitslocation
Die Suche nach dem richtigen Ort kann allein schon 2 bis 4 Wochen dauern. Ihr solltet Euch rechtzeitig eine Liste möglicher Orte erstellen und Besichtigungstermine mit denen vereinbaren, die bei Euch in die engere Auswahl kommen. Diese natürlich unbedingt am Tag machen, um Lichteinfall und eventuelle Lärmbelästigung zu prüfen. Wichtig natürlich: Ist der Ort schnell und bequem zu erreichen? Welche Termine sind noch frei?
 

Essen, Torte und Dekoration
Vielleicht wird diese Entscheidung leicht, wenn die gebuchte Location ein entsprechendes Angebot bereit hält. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden, Freunde um Hilfe zu bitten oder einen externen Caterer oder Floristen zu buchen. Bei der Auswahl der Mahlzeiten und Torten solltest Du auf jeden Fall Rücksicht nehmen auf Allergiker, Diabetiker und Vegetarier.
 

Einladungen, Gästeliste und Unterbringung
Hierfür solltet Ihr rund 8 Wochen einplanen. Die Liste mit den möglichen Gästen habt Ihr natürlich schon fertig im Kopf, fehlen nur noch die Einladungen. Ihr habt hier die Wahl zwischen neutralen Motiven, speziellen Brandings oder speziell vom Grafiker designten Motiven. In den Einladungen unbedingt eine Deadline für die Antwort geben und dann zeitnah die finale Gästeliste erstellen. Auch bedenken: Woher kommen die Gäste? Wo werden Sie untergebracht? Muss u.U. ein Transfer zwischen Unterbringung und Hochzeitsort organisiert werden? Soll ein Rahmenprogramm für Gäste von Außerhalb erstellt werden?
 

Kleidung
Die Einen lieben es leger, die Anderen klassisch elegant. Dazwischen ist fast alles erlaubt, was einem selbst gefällt und natürlich dem feierlichen Anlass angemessen ist. Denn schließlich wird dieser ungewöhnliche und von Liebe geprägte Tag nicht jedes Jahr begangen. Nun muss man keine Angst vor einengender und formeller Kleidung haben, denn gerade die Feinheiten machen den Unterschied und erlauben den verschiedenen Geschmäckern kleine Zugeständnisse. Wir zeigen hier das kleine „1x1“ der grundlegensten Formen:

  • Smoking: Die klassische Wahl für offizielle Anlässe, wahlweise mit Schal- oder Spitzfacon. Dazu gehört (auch gern farbig) ein Smokinghemd oder ein Kummerbund mit Schleife. Wer unsicher ist, wann dieser Stil angesagt ist, achtet bei Einladungen auf Hinweise wie „Cravate Noir“ oder „Black Tie“.
  • Party-Anzug: Aufgrund seiner modischen Interpretationen in Form und Details ist er die modische Alternative. Farbig gemusterte Westen mit passender Krawatte sind eine sinnvolle Ergänzung.
  • Hochzeits­anzug: Alternativ zum Smoking, weniger offiziell und deutlich moderner. Es empfehlen sich dezente Farben und gedeckte Muster, eine gute Wahl dazu ist ein weißes, eierschalenfabrenes oder cremefarbenes Hemd.
  • Haifisch­kragenhemd: Sehr flexibel einsetzbar zu den verschiedensten Anlässen. Die weit auseinanderliegenden Kragen geben den Blick frei auf die Krawatte, die Schleife o. ä.
  • Smokinghemd: Natürlich wird dieses Hemd idealerweise zum Smoking eingesetzt, passt aber auch hervorragend zum klassischen Hochzeitsanzug.
  • Krawatte: Was nur wenige wissen: Dieses wichtige, oftmals auch geschäftliche Accessoire kann die unterschiedlichsten, oftmals wenig passenden Wirkungen erzielen. Kleine Männer sollten darauf achten, dass die Krawatte nicht zu weit über den Gürtel hängt. Die logische Vermeidung wären aufwendige Knoten, sind aber aufgrund der oftmals schmalen Gesichtszüge ebenfalls zu vermeiden. Große Männer sollten generell auf schlichte Knoten achten, eckige Gesichtskonturen hingegen sollten diese nicht verwenden.

Ringe
Auch hier solltet Ihr rund 5 Wochen einplanen, denn den richtigen Ring fürs Leben zu finden kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Dazu kommt noch die Zeit für das Anpassen und die Gravuren. Spätestens zwei Wochen vor dem Hochzeitstermin sollten die Ringe ebenso wie Kleidung und Papiere fertig sein.

  • Rotgold: Ein Mix aus Gold und Kupfer, die Intensivität des Rottons wird durch den Kupferanteil bestimmt
  • Palladium: Wird als Edelmetall dem Platinbereich zugeordnet. Selten, aber farbbeständig.
  • Weißgold: Mischung von Gold mit Mangan, Nickel, Silber oder Palladium, wobei die Mischung mit Palladium als am hochwertigsten angesehen wird. Der Weißton wird nicht selten durch eine Legierung aus Rhodium verstärkt.
  • Gold: Zählt zu den wertvollsten Metallen. Die geringste Allergiegefahr ist bei einer Legierung von 750/000 vorzufinden.
  • Brillant: Durch die 24 Facetten auf der Unter- und 32 Facetten auf der Oberseite reflektiert dieser Diamant das Licht besonders herrlich.
  • Platin: Ist das wertvollste aller Edelmetalle und ausgestattet mit der höchsten Reinheit, sehr selten und daher auch exklusiver als andere Edelmetalle. Extrem hautverträglich.
  • Gravur: Durch diese besondere Signifizierung erlangt der Ring den Status eines Unikates. Traditionell werden Heiratsdaten oder der Name des Partners verwendet.
     

Geschenkeliste
Auch die beliebte Geschenkeliste erfordert langfristige Planung. Am Besten für die Zukunft planen und Bilanz ziehen: Was brauchen wir im gemeinsamen Heim? Welche Anschaffungen sind derzeit geplant? Ein Hochzeitstisch im Flagstore mag zwar spießig klingen, erfüllt aber unkompliziert seinen Zweck. Man kann sich auch gemeinsam mit Freunden beraten. Tipp: In die Einladungen entsprechende Kaufhinweise einarbeiten!
 

Hochzeitsrede
Wir kennen den Brauch oder haben ihn schon des öfteren selbst live mitbekommen: Am Tag des Hochzeitsbankettes halten Freunde, Familienmitglieder oder Trauzeugen eine flammende sogenannte „Hochzeitsrede“. Doch nicht selten wird dies zu einem peinlichen Augenblick, denn die Grenzen des guten Geschmacks werden häufig überschritten, Peinlichkeiten werden ausgegraben oder die Rede wird gar zu langweilig. Anekdoten sind zwar nicht verkehrt, sollten aber den eigentlichen Sinn der Hochzeitsrede unterstreichen, nämlich den Gästen klarzumachen, warum das Paar heiratet. Wichtig ist auch, dass der Redner eine Begrüßung der jeweiligen Elternparteien einbaut und auf kurze, klare Formulierungen achtet. Idealerweise werden rund 15 bis 20 Redeminuten eingeplant. Wichtige Themen, die vorkommen sollten: Die Liebe des Paares, wie es zum Heiratsantrag kam, dezenter Humor darf auch nicht fehlen. Ein gelungener und sinnmäßiger Abschluss ist das krönende Ende einer gelungenen Rede.
 

Flitterwochen
So schön eine Hochzeit mit den Vorbereitungen auch sein kann, hinterher möchte man sich doch vom Stress und Trubel erholen. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und so gilt hier wie bei allem anderen auch eine langfristige Planung. Gott sei Dank ist die Auswahl an Anbietern groß! (ds)
 

Hier wird geflittert
Zu einer gelungenen und besonders romantischen Hochzeit gehört eine perfekte Hochzeitsreise einfach dazu. Strand oder Großstadt, ganz alleine mit dem Ehepartner/der Ehepartnerin oder mitten in einer vibrierenden Community? Die Wahl ist groß … Hier einige Tipps für Flitterwochen unter den Farben des Regenbogens.

  • Thailand – Phuket Wie wäre es mit einer Hochzeitsreise in den Fernen Osten? Dann drängt sich Thailand auf. Besonderer Höhepunkt: Phuket. Die größte Insel des Landes bietet sowohl volle Strände als auch unberührte Buchten. Das Zentrum der LBGT-Community befindet sich in Patong Beach, etwa zehn Kilometer von Phuket Town entfernt. Auf keinen Fall sollten die Restaurants und Bars im Paradise Complex verpasst werden. Frisch vermählten Ehepaaren ans Herz zu legen ist ein romantischer Trip zu den kleinen Inselchen vor Phuket. In Thailand wird übrigens vor allem aufgrund des Buddhismus die sexuelle Orientierung als Privatsache angesehen und so kann man sich auf viel Toleranz freuen.
  • Palm Springs Der kalifornische Ort Palm Springs unweit von Los Angeles ist eine Oase mitten in der Wüste. Die Sonne versetzt hier die frisch Vermählten ganz bestimmt in Freude, denn sie zeigt sich fast an allen Tagen des Jahres. Die Natur der Gegend mit ihren Nationalparks und Canyons ist einfach zum Verlieben. Neben den Gay-Bars gibt es hier vor allem viele Gay-Guesthouses und Resorts, die mit Swimming Pools und Liegestühlen für wahre Urlaubsstimmung sorgen. Gleich mehrere Einrichtungen organisieren Hochzeitsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare. Dem Jawort steht nichts mehr im Wege.
  • Toronto Oder wie sieht es mit besonders urbanen Flitterwochen aus? Die größte und wohl toleranteste City Kanadas hat neben unzähligen Shops, amerikanisch anmutenden Gebäuden und Sehenswürdigkeiten wie den CN Tower mit atemberaubender Aussicht auf die Umgebung und den Lake Ontario vor allem ein beeindruckendes Gay Life zu bieten. Dieses konzentriert sich um die weltbekannte Church Street sowie um die Yonge Street. Ein Honeymoon auf den Spuren von „Queer as folk“ sozusagen. Dazu kommt die schöne Natur der Umgebung mit den Niagarafällen an der Spitze.
  • Gran Canaria Spanien zählt zu den tolerantesten Ländern der ganzen Welt, wobei die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren der Ehe von Mann und Frau völlig gleichgestellt ist. Zu Flitterwochen der besonderen Art lädt die Kanarische Insel Gran Canaria ein. Hier können das ganze Jahr über ein mildes Klima und warme Wassertemperaturen genossen werden. Das Gay-Zentrum befindet sich am Playa del Inglés mit den Lokalen im Yumbo Shopping Centre als Highlight. Außerdem warten der sehenswerte koloniale Baustil einiger Orte und die kulinarischen Spezialitäten. Die schönen Strände von Gran Canaria versprechen einen traumhaften Honeymoon.
  • Rio de Janeiro Eine atemberaubende Aussicht direkt bei der weltberühmten Christus-Statue oder auf dem Zuckerhut und die ganze Stadt mit ihren wunderschönen Buchten und Hügeln liegt zu Füßen … Was gibt es Schöneres, als diese Momente mit dem/r neuen Ehepartner(in) zu teilen? All das wird mit den weltberühmten Traumstränden von Copacabana und Ipanema mit eigenen Gay-Abschnitten und den unterschiedlichsten Locations für Schwule und Lesben gekrönt. Und übrigens: Toleranz wird in Rio groß geschrieben. Ein Honeymoon unter Traumbedingungen also.

 

Egal, ob Flitterwochen mitten in der Natur, in einer City oder am Meer, Hauptsache ist es, mit dem/der Partner(in) fürs Leben eine wunderschöne Zeit zu verbringen und viel Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren genießen zu können. Und all das ist bei diesen Destinationen ganz bestimmt der Fall. Einer Liebe fürs Leben steht also nichts mehr im Wege.

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