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18-Jähriger zerstückelt Gesicht eines schwulen Senioren
Rubrik

Hassverbrechen schockiert Frankreich Motiv des Täters aus Guyana : Hass auf Homosexuelle

ms - 25.07.2022 - 11:00 Uhr

Eine neue Gewalt-Eruption gegen einen homosexuellen Mann erschüttert in diesen Tagen die französische LGBTI*-Community: Mitte Juli stach ein 18-jähriger junger Mann immer wieder auf eine 71-jährigen Senioren ein und zerstückelte dabei regelrecht sein Gesicht, weil er die Homosexualität des Opfers als abstoßend empfunden habe. Anschließend ließ er den schwer verletzten Mann reglos und blutend auf der Straße liegen und flüchtete zusammen mit einem Freund mit dem Fahrzeug des Opfers.

Die Tat ereignete sich früh morgens am 16. Juli in der Nähe der französischen Stadt Rennes. Erst zwei Tage zuvor hatten der Täter und sein Freund den Senioren zufällig auf der Straße getroffen und sich nach einigen Gesprächen mit dem schwulen Rentner für den 16. Juli verabredet. Beim Treffen im Fahrzeug des Opfers habe der 18-Jährige dann immer wieder in das Gesicht des Homosexuellen eingestochen. Der Senior versuchte zu flüchten, doch der junge Mann war schneller und stach abermals außerhalb des Fahrzeugs auf das Opfer ein. Regungslos blutend ließ er den schwer verletzten Rentner auf einem Kreisverkehr in Betton, einer Gemeinde zehn Kilometer nördlich von Rennes, zurück und flüchtete gemeinsam mit seinem 17-jährigen Kumpel mit dem Mercedes des Opfers.

Durch die daraufhin eingeleitete Großfahndung konnten die beiden jungen Männer vergangene Woche in der Stadt Le Mans mit dem Auto des Opfers aufgefunden und verhaftet werden. Bei dem anschließenden Verhör gab der 18-jährige Täter aus Südamerika an, er habe auf den Senioren aufgrund seiner "wahrgenommenen Homosexualität“ auf ihn eingestochen. Zudem fasste er den Plan, sein Opfer auszurauben. "Die Ermittlungen führten zu einer schnellen Festnahme von zwei jungen Männern, einem 2005 in Guyana geborenen Minderjährigen mit Wohnsitz in Le Mans, der der Justiz unbekannt ist, und einem 2004 in Guyana geborenen jungen Volljährigen mit Wohnsitz in Rennes, der der Justiz kaum bekannt ist", so die Staatsanwaltschaft Rennes in einer Pressemitteilung. Die Ermittlungen wurden von der Forschungsbrigade der Gendarmerie in Rennes übernommen. Der junge Volljährige wurde heute der Staatsanwaltschaft von Rennes überstellt. Er muss sich wegen versuchten Mordes aus Hass und bewaffneten Raubes als Erwachsener verantworten. "Es wurde eine strafrechtliche Untersuchung wegen versuchten Mordes aufgrund der sexuellen Orientierung des Opfers und Diebstahls mit Waffen eingeleitet", so die ermittelnde Polizei weiter. Bei einer Verurteilung droht dem jungen Mann aus Guyana eine lebenslange Zuchthausstrafe. Da der 17-Jährige weder in die Messerstecherei noch in den Diebstahl direkt verwickelt war, kann er von der Staatsanwaltschaft Le Mans nur wegen wissentlichen Besitzes von Diebesgut angeklagt werden.

Der 71-jährige befindet sich nach wie vor im Krankenhaus. Das gerichtsmedizinische Gutachten weist "sechs Wunden, die mit der Einwirkung eines Messers vereinbar sind" sowie "Brüche des Gesichtsmassivs" auf. Der schwule Senior erlitt zudem mehrere weitere Frakturen der Gesichtsknochen und befindet sich in ärztlicher Behandlung.

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