Harris für Homosexuelle USA wollen mehr gegen Extremismus und Hass in Afrika tun.
Mit klaren Worten hat sich die US-Vizepräsidentin Kamala Harris jetzt im Rahmen ihrer Afrikareise auch gegen das neue Gesetzesvorhaben in Uganda gestellt, dass Homosexualität mit lebenslanger Haft bis hin zur Todesstrafe verurteilt und auch Menschen strafrechtlich verfolgt, die Schwulen helfen oder sie schlicht nicht den Behörden melden. Das Gesetzesvorhaben wartet in diesen Tagen nur noch auf die finale Unterzeichnung durch den Präsidenten, bevor es in Kraft treten kann – die Chancen, dass genau dies auch passiert, stehen sehr hoch.
Freiheit für alle LGBTI*-Menschen
Harris erklärte weiter während einer Pressekonferenz an der Seite des ghanaischen Präsidenten Nana Akufo-Addo, dass es ihr auch generell ein großes Anliegen ist, die Entwicklung der Rechte von LGBTI*-Menschen in Afrika zu unterstützen. „Ich betrachte dies als ein Menschenrechtsthema, und das wird sich nicht ändern! In meiner beruflichen Laufbahn habe ich mich intensiv mit Menschenrechts- und Gleichstellungsfragen befasst, auch in Bezug auf die LGBTI*-Community. Es liegt mir sehr am Herzen, die Freiheit zu unterstützen und für die Gleichheit aller Menschen zu kämpfen."
Ghanas Präsident macht erste Zugeständnisse
Damit übt Harris auch direkt Kritik an der schwulenfeindlichen Politik in Ghana selbst, auch hier ist Homosexualität für Männer illegal und wird mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft. Seit einem guten Jahr laufen Bemühungen im Land, das Gesetz ebenfalls wie in Uganda zu verschärfen, doch mit Blick auf Vizepräsidentin Harris erklärte Ghanas Präsident Akufo-Addo jetzt, dass dieses neue Anti-Homosexuellen-Gesetz zwar derzeit den Weg durch das Parlament finde, aber am Ende nicht verabschiedet werden würde. „Am Ende des Prozesses werde ich mich einschalten, aber in der Zwischenzeit befasst sich das Parlament damit.“
Vielfältige Interessen der USA
Vizepräsidentin Harris erklärte zu Beginn ihrer siebentägigen Reise in dem westafrikanischen Land zudem, dass die USA auch neue Partnerschaften festigen wollten. Mit rund 100 Millionen US-Dollar will die USA auch einen Fond aufbauen, der sich gegen Extremismus in der Region einsetzt. Nach ihrer Reise durch Ghana wird Harris nach Tansania und Sambia besuchen.
Ende des Jahres will auch US-Präsident Joe Biden selbst das Land bereisen. Die USA wollen damit offen für eine stärkere Zusammenarbeit mit Afrika werben, die Motive dafür sind nach Einschätzung von US-Experten vielfältig und reichen von einer stärkeren weltweiten Allianz gegen Russland bis hin zu wirtschaftlichen Interessen wie die jüngst entdeckten massiven Goldvorkommen und weiterer Bodenschätze in Afrika.