Kölnisches Stadtmuseum Liegt Köln auch an der Seine?
Paris im Jahr 1937. Die Stadt an der Seine ist Schauplatz der Pariser Weltausstellung. Es ist die Zeit zwei Jahre vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. Mittendrin standen sich die beiden monumentalen Pavillons der Sowjetunion und des damaligen Deutschen Reiches gegenüber. War dieses schon eine bewusste Provokation in den Zeiten der bröckelnden Demokratie Europas? Als weltweit einzige Stadt war die Stadt Köln mit einem Restaurant und eigenen Pavillon an ausgesprochen prominenter Stelle zu Füßen des „Deutschen Hauses“, welches von Albert Speer entworfen war, vertreten. Die Leichtigkeit und Offenheit des Kölner Baus kontrastierte deutlich mit der pathetischen Strenge des deutschen Pavillons.
Der damals erst 19-jährige Kölner Karl Hugo Schmölz, später bekannter Architektur- und Werbefotograf, hielt die Weltausstellung in Paris und den Kölner Pavillon in brillanten Aufnahmen fest. Diese bisher unveröffentlichten Aufnahmen sind ein wahrer Fotoschatz und ein Stück Zeitgeschichte, welches nun endlich das Licht der Öffentlichkeit erblickt. In der Ausstellung „Köln an der Seine“ begibt sich diese zurück ins Jahr 1937. Spannend erzählt sie von einer heute fast vergessenen Episode der deutsch-französischen Geschichte, mit Köln im Zentrum der Aufmerksamkeit. Diese Zeitreise wird durch weitere Teile ergänzt. Gezeigt werden auch die Aktivitäten der deutschen Regimegegner. Und Werke von Kölner Künstlern – darunter des nach Paris geflüchteten Anton Räderscheidt. Sie versuchten, sich dort zu behaupten: zwischen fanatischer Gefolgschaft, geschickter Anpassung, stummem Protest oder offenem Widerstand. Ergänzt wird diese zeitreise durch die Kunstwerke, die Kölner Museen als Leihgaben 1937 nach Paris gaben. Und auch Kölner Unternehmen, die sich dort
opulent zur Schau stellten werden thematisiert. Eine ausgesprochen spannende Ausstellung zur deutsch-französischen Vergangenheit.
24. August bis 15. Dezember – täglich ab 10:00 Uhr (außer montags)
Kölnisches Stadtmuseum – Köln