Freude in Sydney Massiver Druck bewirkt ein Umdenken beim homophoben Stadtrat von Cumberland City
Freude in Sydney: Nach massivem Druck aus der Bevölkerung und von Seiten der Politik hat der Stadtrat von Cumberland City, einem Stadtteil von Sydney, nun in einer zweiten Abstimmung sein vor kurzem erst beschlossenes Buchverbot wieder zurückgenommen. Unter der Federführung eines homophoben Hardliners sollten dabei alle Bücher mit homosexuellen Inhalten kategorisch aus den Bibliotheken verschwinden.
Der Druck bewirkt ein Umdenken
Nebst dem politischen Gegenwind dürften auch die Demonstrationen vor dem Rathaus einen gewissen Eindruck bei den Stadträten hinterlassen haben, mehrere hundert Menschen aus der LGBTI*-Community hatten sich dort zuletzt versammelt und stundenlang lautstark gleiche Rechte eingefordert. Nach vierstündiger Debatte, bei der es nach Angaben der australischen Presse zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein soll, votierte schlussendlich eine Mehrheit dafür, das Verbot aufzuheben.
Groteske Angst vor Homosexualität
Besonderes Hassobjekt der Hardliner war dabei ein Buch, das über gleichgeschlechtliche Eltern berichtet und dabei festhält, dass diese gleichberechtigt mit heterosexuellen Eltern sind. Der Stadtrat beschloss so auch, dass explizit dieses Buch nun zwar nicht mehr verbannt sei, aber es künftig in der Abteilung für Sachbücher stehen müsse.
Die LGBTI*-Organisation „Pride in Protest“ und die NSW Young Greens hatten zuvor eine Live-Lesung des Buches vor Ort organisiert und augenzwinkernd erklärt: „Wir lesen heute Abend vor der Stadtratssitzung aus dem 'großen, gruseligen' Buch, das den Westen Sydneys gespalten hat.“ Am Ende nach der gewonnenen Abstimmung skandierte die Gruppe freudig: „Wir sind hier, wir sind queer, wir sind fabelhaft, legt euch nicht mit uns an.“