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Mehr Einsatz für Afghanistan!
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Mehr Einsatz für Afghanistan! Homosexuelle und Frauen im Fokus der Angriffe der Taliban

ms - 07.03.2023 - 15:00 Uhr

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert jetzt vehement ein Einschreiten der Vereinten Nationen (UN) bezüglich der grausamen Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan. Frauen werden dort bedroht, unterdrückt und ermordet. Homosexuelle werden im ganzen Land gejagt, in speziellen Gefängnissen gefoltert und grausam verstümmelt und ermordet. „Der UN-Menschenrechtsrat muss unverzüglich eine internationale Ermittlungs- und Beweissicherungsmission einrichten. Nur so können unabhängige Ermittlungen und strafrechtliche Verfolgungen ermöglicht werden“, so Amnesty International.

Gerechtigkeit für die Opfer

Immer wieder berichten Überlebende von den grausamen Verbrechen, die die Taliban seit der Machtübernahme im August 2021 im Land verüben. Gestern erst legte der UN-Sonderberichterstatter zur Lage der Menschenrechte in Afghanistan bei der 52. Sitzung des Menschenrechtsrats einen neuen Bericht vor – ob darauf konkrete Maßnahmen folgen, darf bezweifelt werden. Amnesty International fordert die UN-Mitgliedstaaten auf, ein Ende der Straflosigkeit anzustreben und Gerechtigkeit für die Betroffenen von Menschenrechtsverstößen durch die Taliban zu gewährleisten. „Der UN-Menschenrechtsrat sollte zudem bald einen unabhängigen Ermittlungsmechanismus in Afghanistan einrichten, der sich auf die Beweissicherung konzentriert, um internationale Gerechtigkeit anzustreben.“

Gefahr nimmt tagtäglich dramatisch zu

„Die Menschenrechtslage in Afghanistan verschlechtert sich rasant. Die erbarmungslosen Menschenrechtsverstöße der Taliban gehen Tag für Tag weiter", so Agnès Callamard, die internationale Generalsekretärin von Amnesty International. Zuletzt meldeten sich erst im Februar dieses Jahres Homosexuelle und queere Menschen aus Afghanistan in Videobotschaften zu Wort und flehten um schnelle Hilfe. Auch LGBTI*-Aktivisten in Deutschland gehen davon aus, dass die Lage immer weiter eskaliert und es nicht mehr lange dauern wird, bis die Taliban die letzten Homosexuellen aufgespürt und ermordet haben werden. Deutschland hat sich im Herbst letzten Jahres zwar für die Aufnahme von LGBTI*-Afghanen ausgesprochen, bis heute schaffte es aber auf Grund von bürokratischen Hürden der Bundesrepublik noch kein einziger LGBTI*-Afghane nach Deutschland.    

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