Kolumne eines Konservativen Schwuler bezichtigt LGBTI*-Organisationen der Profitgier
100 LGBTI- und LGBTI-freundliche Organisationen wiesen in einem offenen Brief darauf hin, dass die LGBTI*-Community aufgrund einiger Gesundheitsrisiken in der Corona-Krise „besonders verwundbar“ sei. Der konservative schwule Kolumnist Brad Polumbo vom Washington Examiners behauptete daraufhin, die LGBTI*-Gruppen wollten von der Pandemie finanziell profitieren. Den Brief bezeichnete er als weiteren „Versuch der linken homosexuellen und Transgender-Organisationen, das falsche Opfer-Narrativ zu bedienen, das sie brauchen, um ihre Sponsoren zu halten.“
Jetzt antwortete Whitman-Walker Health bei Metro Weekly auf die Vorwürfe: „Herr Polumbo ignoriert die speziellen Anfälligkeiten marginalisierter Gesellschaftsgruppen. Diese Anfälligkeiten anzuerkennen ist ein wichtiges Instrument, um sicherzustellen, dass alle Patienten an die Gesundheitsversorgung angeschlossen und bei Maßnahmen […] berücksichtigt werden.“ Der Minderheitenstress (SCHWULISSIMO berichtete) sorge dafür, dass LGBTI*-Personen höheren Risiko-Faktoren ausgesetzt seien. Beispielsweise gäbe es unter ihnen mehr Raucher und unbehandelte HIV-Positive. Dazu würden LGBTI*-Personen regelmäßig von Gesundheitsdienstleistern abgewiesen und trauten sich aus Angst vor Ablehnung manchmal gar nicht erst, es zu versuchen.