Diskussion über neues Gesetz Rheinland-Pfalz will Konversionstherapie-Verbot ausweiten
Der Bundesrat diskutiert momentan einen Entwurf zum Verbot von Konversionstherapien bei Minderjährigen, den Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf den Weg brachte (SCHWULISSIMO berichtete). Die rheinland-pfälzische Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) begrüßt das Gesetz grundsätzlich, möchte aber ein generelles Verbot – denn solche Maßnahmen seien für alle Betroffenen schädlich. Sollte das nicht realisierbar sein, plädiert Spiegel für eine Altersschutz-Grenze bis 26 Jahre, analog zum Jugendhilferecht.
Solche Therapien fußten nicht auf einer therapeutische Grundlage und seien ethisch äußerst fragwürdig, so Spiegel laut der Mannschaft. Sie gingen davon aus, dass nicht-heterosexuelle Orientierungen oder abweichende Geschlechtsidentitäten „behandlungsbedürftige Krankheiten“ seien. Dabei seien die Risiken klar belegt: Depressionen, Angststörungen und ein erhöhtes Selbstmord-Risiko. Beweise dafür, dass die Therapie funktioniere, gäbe es dagegen nicht.
Das neue Gesetz sieht außerdem ein Werbeverbot für Konversionstherapien vor. Gleichzeitig soll die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung durch Beratungen bestehende Vorurteile über LGBTI*-Personen abbauen, Diskriminierung verhindern und die Akzeptanz der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt fördern.