Trends 2019 Trend: Slow Living
Zugegebener Maßen ist „Slow Living“ als eigentlicher Trend nicht ganz so neu, doch 2019 gewinnt dieses Thema auch im Bereich des Wohnen mehr und mehr an Bedeutung. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter diesem „langsamen Leben“?
Zunächst einmal ist es mehr, als nur ein reiner Wohntrend. Das Prinzip dahinter klingt zunächst eigentlich recht simple: Entschleunigung des hektischen Alltags. Doch was so einfach klingt, lässt sich in unserer hektischen Zeit manchmal gar nicht so einfach umsetzen. In unserem Alltag finden wir oft einfach nicht zur Ruhe und werden stets mit neuen Informationen konfrontiert. Genau hier setzt der Wohntrend des „Slow Living“ an. Zu Hause wollen wir uns einen Ruhepol schaffen, uns vom stressigen Alltag erholen und wieder zu uns selbst finden.
Was bedeutet „Slow Living“ nun aber für die eigene Wohnung oder das eigene Haus? Wenn man sich so in den Weiten des Internets umschaut, scheinen zwei Dinge hervorzustechen: Zum einen das Thema Nachhaltigkeit, zum anderen die Thematik Minimalismus. Während ersteres ziemlich begrüßenswert ist, scheinen es einige bei dem zweiten Thema zu übertreiben. Viele Blogger und Influencer präsentieren ihren „coolen, minimalistischen Wohnungen“, doch oft fragt man sich dann fast unweigerlich: Wohnt da auch jemand? Manche Wohnungen scheinen keinerlei Persönlichkeit mehr zu haben und nur noch cleane, aufgeräumte „Musterwohnungen“ zu seien. Doch das muss nicht so extrem sein. Schon mit kleinen Veränderungen kann man sich sein ganz eigenes „Slow Living“-Konzept zusammenstellen.
Beginnen kann man damit, sich von unnötigem Ballast zu trennen. Eigentlich simpel: Weniger Möbel bzw. Besitz bedeuten am Ende auch erst einmal mehr Zeit für einen selbst, die man sonst mit der Pflege der Möbel und dem Aufräumen seiner Klamotten verbringen würde. Gestaltet euer Zuhause dann mit weniger Möbeln und verzichtet auf übertriebene Dekorationen. Weniger ist hier mehr. Dabei wird auch auf hochwertige und vor allem natürliche Produkte gesetzt. Beliebt sind hierbei vor allem Materialen wie Leder, Felle, Leinen, Holz und Korbgeflechte in den unterschiedlichsten Varianten.
Natürlich sollte man auch Dekorieren können. Aber dann eben nicht mit viel Bling Bling, sondern eher mit den kleinen, aber feinen Sachen. Wie wäre es beispielsweise einfach einmal mit selbst gepflückten Blumen von einer Wiese, arrangiert in einer Vase – vielleicht sogar selbst getöpfert? Es geht schließlich darum, seinen bisherigen Konsum zu überdenken. Da kommen wir dann auch gleich zu einem weiteren zentralen Punkt: Die Nachhaltigkeit.
Mittlerweile findet man immer mehr Anbieter, die nachhaltige Möbel anbieten. Seinen sie als Resultat des sogenannten Upcycling (also quasi „aus alt mach neu“) oder aber Produkte, die recycelte Materialen verwenden. Wie wäre es zum Beispiel einmal mit Terrazzo-Fliesen aus Meeresmüll? Gerade bei diesem Thema werden mehr und mehr Leute für dieses gewaltige Problem sensibilisiert. Selbst der Möbel-Gigant IKEA hat mit seiner Küche „Kungsbacka“ eine Küche im Programm, welche aus wiederverwerteten PET-Flaschen und recycelten FSC®-zertifizierten Holz besteht. Im schicken schwarz kommt sie dabei sogar ziemlich stylisch daher. Hier lohnt es sich also durchaus einmal genauer hinzuschauen.
Beim Upcycling kann man mit ein wenig Fantasie ziemlich abgefahrene Dinge zusammenbasteln. Wie wäre es beispielsweise mit einem Regal aus alten Obstkisten? Oder einem Sessel aus einem alten Koffer? Oder einem Regal aus einer Holzleiter? Hier tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf und das Internet bietet unzählige Seiten mit Ideen dafür. Und am Ende trägt sogar das basteln neuer Wohnaccessoires zur eigenen Entschleunigung bei – und macht zudem noch viel Spaß.
Minimalismus kann durchaus beruhigend, aber auch edel und elegant zugleich sein. Wir finden das dieser Wohntrend 2019 ganz besonders schön ist.
Man kann aber auch sagen, dass „Slow Living“ weitaus mehr ist, als nur ein schnöder Möbeltrend. Auch Pflanzen sind dabei immer wieder ein Thema, auch – oder gerade vor allem – in der hektischen Großstadt. Entweder nutzt man seinen Balkon oder seinen Garten, oder aber man schließt sich immer häufiger entstehenden „Urban Gardening“-Gemeinschaften an. Gerade in Großstädten wie Berlin oder Hamburg findet man immer mehr solcher Gemeinschaften, oft an völlig unerwarteten Ecken. Mitten auf St. Pauli zwischen Musikclubs und an der Großen Freiheit findet man beispielsweise das „Gartendeck“. Eine weitere Möglichkeit für seine eigene Entschleunigung zu sorgen und zugleich sein eigenes Gemüse oder die Lieblingsküchenkräuter anzubauen und zu ernten. Man muss nur einfach anfangen…