Paradigmen-Wechsel Bahnbrechende Ergebnisse in der HIV-Forschung
Wissenschaftler von der University of Maryland machten eine Entdeckung, die das Verständnis des HI-Virus und dessen Behandlung revolutionieren könnte: Die Ribonukleinsäure (RNS) des Virus, in der dessen genetischen Muster gespeichert ist, kann von infizierten menschlichen Zellen auf zwei Arten gelesen werden. Dadurch produzieren die Zellen zwei unterschiedliche Arten von RNS. Und genau diese „funktionelle Vielfalt“ und das Gleichgewicht zwischen den RNS-Formen ist laut Studienleiter Joshua Brown essenziell dafür, dass das Virus sich im Körper vermehren kann.
Laut UMBC News sind die beiden strukturell unterschiedlichen RNS-Formen schon seit Jahrzehnten bekannt – doch bisher konnte man nicht sagen, was das Gleichgewicht zwischen den Formen kontrolliert. Durch die neue Studie weiß man nun, dass ein einzelner Nukleotid (ein Baustein einer Nuklein-Säure) dafür verantwortlich ist. Wenn man nun ein Medikament entwerfen könne, das an diesem Punkt angreift, sodass nur noch eine Form von RNS entsteht, könnte das theoretisch eine weitere Verbreitung des Virus komplett stoppen.