LGBTI*-Hass auf dem Vormarsch Trans-feindliche Gewalt ist erschreckend alltäglich
Diesen Monat wurden in Berlin innerhalb von einer Woche sechs Angriffe auf Trans-Personen verübt. Fünf davon trafen Frauen. Damit zeigt sich auch in der Hauptstadt ein Trend, der sich auch im übrigen Land spiegelt: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl LGBTI*-feindlicher Gewaltdelikte um 52 Prozent. Die Zahl stammt von einer Anfrage der Grünen-Politikerin Ulle Schauws an die Bundesregierung.
Das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo befürchtet gegenüber Neues Deutschland eine deutlich höhere Dunkelziffer: Die Situation beim Erstatten einer Anzeige noch einmal zu durchleben, sich zu outen und womöglich erniedrigenden oder übergriffigen Fragen zu stellen, sei ein recht hoher Preis dafür, dass das Verfahren vermutlich sowieso eingestellt würde. Auch Julia Holzmann und Henri Vogel von Maneo haben selbst schon Homophobie, Frauen- und Trans-Feindlichkeit erlebt. Daher organisieren sie am kommenden Sonntag eine Demonstration für LGBTI*-Sichtbarkeit in Neukölln.
Sebastian Stipp, der bei der Berliner Polizei Ansprechperson für queere Menschen ist, betont: „Wir wollen zeigen, dass wir bunt sind, auch innerhalb der Polizei.“