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Kampf gegen Homosexuelle

Kampf gegen Homosexuelle Spielzeug in Regenbogenfarben? In Ungarn ist dies ab sofort verboten!

ms - 24.04.2024 - 15:00 Uhr

Geht es noch schlimmer? Ja, das geht! Getreu diesem Motto hat Ungarns Regierung das bereits existente Anti-Homosexuellen-Gesetz jetzt noch einmal verschärft. Bisher sahen die Verbote vor allem vor, Minderjährige vor Themen rund um LGBTI* in den Medien fernzuhalten.

Zensur im Kinderzimmer

Nun hat die Regierung beschlossen, dass auch bereits Spielzeug wie beispielsweise Kuscheltiere, Puppen oder auch Legosteine zu gefährlich für Kinder und Jugendliche sein könnten, wenn sie in irgendeiner Verbindung zu Homosexualität stehen könnten. Und noch mehr: Alle Produkte, die „eine Abweichung vom Geburtsgeschlecht, Geschlechtsumwandlungen, Propaganda für Homosexualität oder Darstellung von Sexualität als Selbstzweck“ thematisieren, fallen nun ebenso unter die Zensur. 

Im Umkreis von mindestens 200 Metern von Schulen, Kindergärten, Tagesstätten, Betreuungseinrichtungen für Kinder oder auch Kirchen darf außerdem die „gefährliche“ Ware nicht mehr angeboten, zugängig gemacht oder verkauft werden. 

Hetzkampagne in den Medien

Befeuert worden wurde diese erneute Radikalisierung im Kampf gegen Homosexuelle und queere Menschen vor allem von regierungsnahen Medien, die in den letzten Wochen immer wieder in Beiträgen erklärt hatten, dass „nicht-heterosexuelle Inhalte“ bereits in vielen Kinderzimmern vorhanden seien. 

Dabei reichte es oftmals schon aus, wenn Spielzeug in Regenbogenfarben zu sehen war. In diesem Zusammenhang scheuten die Reporter auch nicht davor zurück, Homosexualität einmal mehr mit Pädophilie auf eine Stufe zu setzen und so ein Gefährdungspotenzial für Kinder zu inszenieren.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán geht dabei offensichtlich strikt seinen Weg im Kampf gegen LGBTI* weiter, wie auch weitere Gesetze gegen LGBTI*-Menschen zuletzt zeigten. Dabei scheint er sich auch nicht von dem laufenden Verfahren der EU-Kommission beeindrucken zu lassen, die zusammen mit 15 EU-Mitgliedsstaaten und dem EU-Parlament gegen das ungarische Anti-Homosexuellen-Gesetz juristisch vorgehen möchte.  

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