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Fünf Arten von CSD-Besuchern die jeder kennt
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Fünf Arten ... Fünf Arten von CSD-Besuchern die jeder kennt

km - 22.06.2020 - 12:35 Uhr

Jedes Jahr erstrahlen die Städte in aller Welt in bunten Farben. Songs von Madonna, Lady Gaga, Britney Spears, Elton John und anderen LGBTI*-Ikonen schallen durch die Straßen. Die Stimmung ist ausgelassen und auch politisch. Geschmückte Wagen rollen mit Bannern und feiernden Menschen die Parade entlang, zelebriert von den Besuchern dieses großen Events. Die Rede ist natürlich vom Christopher Street Day oder kurz CSD.
Dieses Jahr werden solche Erlebnisse wohl etwas auf der Strecke bleiben, denn durch die aktuelle Lage werden die CSDs online abgehalten.

Aber damit ihr die Menschen, die ihr dort sonst treffen würdet, nicht vergesst, hat SCHWULISSIMO eine mal mehr und mal weniger ironische Abbildung der Menschen für euch aufbereitet.

 

  1. Drags:
    Bunt, schrill und feminin. Die Drag-Queens sind eine wahre Augenweide der Veranstaltung. Sie stehen extra früh auf und investieren dann drei Stunden in ihre Aufmachung. Oft wird aus einem zurückhaltenden queeren Mitglied der Community eine lautstarke Diva für Recht und Liebe. Ihre große Geheimwaffe an den heißen Pride-Tagen ist der erfrischende Fächer. Elegant ist der Umgang mit der handlichen Klimaanlage, vergleichbar mit der Klappmesser-Coolness der West Side Story. Dank unseres Workshops (Juli-Ausgabe) müsst ihr dieses Jahr nicht auf Drag-Queens verzichten.
     
  2. Heten:
    Eine Hete auf einem CSD klingt erstmal wie ein Eisbär in der Savanne. Nicht das gewohnte Habitat und wird aufmerksam beäugt. Aber es finden sich immer wieder heterosexuelle auf Prides. Ob es Event-Fans sind, Freunde, sexuell unentschlossene oder sonstiges, je mehr Unterstützung umso besser, denn jede Community braucht nicht nur Mitglieder, sondern auch externe Unterstützer. Und wer weiß, ob die Heten nicht doch ein bisschen bi sind? Nach ein oder zwei Cocktails kann das Interesse schon mal geweckt werden. Sie saugen an einem Getränk, das übersetzt SchwanzSchwanz heißt, mehr Augenzwinkern geht nicht.
     
  3. Prediger:
    Der darf gerne bei jedem CSD fehlen, tut er aber nicht. Mit biblischem Symbol KREUZt er auf, hölzern wie seine Birne. Seine feuchte Aussprache ist vermutlich Hauptgrund für die Absagen von CSDs in Zeiten von Corona. Laut eigener Aussage will er nichts Böses, er will nur helfen. Denn alle auf dem CSD kommen in die Hölle und das will er verhindern. Äußerst großzügiges Vorhaben, aber anstatt liebenden Menschen die Unzucht vorzuwerfen, sollte man vielleicht erstmal den Blick durch die eigenen Reihen schweifen lassen. Die eigenen Phrasen wie Matthäus 18, 10 sollten selbst berücksichtigt werden.
     
  4. Fetisch-Szene:
    Ob knarzendes Leder, enger Latex, unterwürfiges Puppy-Play und vieles mehr. Die Liste von Fetisch-Besuchern ist lang, wenn sie nicht gerade aufgrund von Gesetzesauslegung ausgeschlossen werden. Diesen Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen. Voller Stolz bringen sie Vielfalt in die Community der Vielfalt.
     
  5. Wagenreiter/Paradenteilnehmer
    Sie spiegeln eine wichtige Botschaft der LGBTI*-Community wider und das nicht nur mit Parolen, Gesängen und Bannern, sondern auch metaphorisch. Denn sie gehen vorwärts. Auch wenn es mal stockt und sich die pralle Sonne auf die Parade senkt, bleibt die Stimmung und Motivation am höchsten Punkt. Es geht immer weiter, bei der Parade wie in der LGBTI*-Bewegung, sonst würde sie ja auch nicht Bewegung heißen.

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